Pro Cycling Manager: Season 2012 - Review (PC)

Der Radsport Manager ist zurück !

Auch in diesem Jahr steht der offizielle Radsport Manager pünktlich zum Beginn der Tour de France in den Regalen der Händler. Selbst in Zeiten des systematischen Dopings (Lance Armstrong u. a.) und des damit einhergehenden rapiden Imageverlustes stellt die Frankreich-Rundfahrt noch immer das Maß der Dinge im internationalen Radsport dar. Die Tour de France ist damit aus Marketing-Sicht wieder das unbestrittene Highlight des Rennkalenders. Der Pro Cycling Manager: Season 2012 umfasst dabei natürlich auch die offizielle Tour de France-Lizenz. Darüber hinaus bietet die Simulation aus dem Hause Cyanide eine gekonnte Abbildung der gesamten Welt des professionellen Radsportes. So sind der Giro d`Italia und die Vuelta d´Espana ebenso Teil des Spieles wie die Eintages-Klassiker Mailand - San Remo oder Paris - Roubaix mitsamt ihren gefürchteten Kopfsteinpflaster-Passagen.

   

Das Spielprinzip:

Im Pro Cycling Manager: Season 2012 bietet ihnen der Entwickler Cyanide die Möglichkeit, die Geschicke eines professionellen Radsport-Teams zu bestimmen. Zu Beginn des Spieles entscheiden sie sich für das Management eines von insgesamt 81 offiziell lizenzierten Radsport-Teams. Entsprechend ihres sportlichen Renomees sind die Teams dabei gemäß der realen Vorgaben in unterschiedliche Kategorien eingeteilt. Dabei stellt die sog. "Cya"-Tour die höchste Spielklasse im Pro Cycling Manager: Season 2012 dar. Darüber hinaus finden sich die schwächeren Teams in den Klassen "Kontinental" und "Kontinental Pro" wieder. Entsprechend dieser Klassifizierung stehen den unterklassigen Teams signifikant weniger Rennevents zur Verfügung als der Elite des professionellen Radsportes. Bei rund 180 simulierten Events bietet die Spielwelt des Pro Cycling Managers: Season 2012 jedoch auch für Nachwuchsteams eine Vielzahl von Wettbewerben. Im einzelnen kümmert sich der Spieler um die Kaderzusammenstellung (Transfers und Vertragsverlängerungen), die Trainingsinhalte sowie die langfristige Entwicklung seiner virtuellen Radprofis. Ergänzend dazu erfolgt die Sponsorensuche und die Ausstattung ihres virtuellen Teams mit der passenden Ausrüstung. So sollten sie für die unterschiedlichen Renntypen (Ebene, Berg und Zeitfahren) auch immer die passende Ausrüstung vorhalten. Im Fokus des Pro Cycling Managers: Season 2012 stehen jedoch die Echtzeit-Rennen. Neben der Möglichkeit, die gesamte Ettape im 3D-Modus zu absolvieren, stehen dem Spieler dabei noch zwei weitere in ihrer Optionsvielfalt eingeschränkte Simulations-Varianten zur Verfügung. Dabei haben sie in der detaillierten Simualtion immerhin die Möglichkeit, ihre Taktik vor Beginn des Rennens in den wesentlichen Punkten festzulegen. Der engagierte Radsport-Fan dürfte jedoch froh sein, im 3D-Modus nahezu jedes taktische Detail entsprechend der aktuellen Rennsituation verändern zu können. Zusätzlich zum Management eines Profiteams hat der Spieler im offiziellen Radsport-Manager zur Tor de France auch die Möglichkeit, eine Nationalmannschaft zu übernehmen. Der Spieler hat dabei die Wahl, ob er die Nationalmannschaft seines Heimatlandes übernehmen will oder aber die Profis aus dem Land seines Teams coachen will. Insbesondere wenn sie im Pro Cycling Manager: Season 2012 ein Team der "Cya"-Tour managen, kann die Saison bei bis zu 180 größtenteils simultan ausgetragenen Wettbewerben mitunter sehr lang werden. Deshalb können sie im Pro Cycling Manager: Season 2012 vom Hauptmenü aus direkt zu den prestigeträchtigen Etappen-Rennen springen.    

Die Neuheiten:

Die Saisonplanung im Überblick Der Pro Cycling Manager: Season 2012 überzeugt mit einem grundlegend überarbeiteten Saisonplaner. Dieser gestaltet sich endlich übersichtlich genug, um die Rennanmeldungen mit einem Blick in den Fokus zu bekommen. Der Lauf der Saison reicht dabei im wesentlichen von den Ardennenklassikern im Frühjahr über die diversen nationalen Meisterschaften bis hin zu den drei renomierten Rundfahrten (Giro, Tour und Vuelta). Am Abschluss der Sasion stehen dann die prestigeträchtigen Weltmeisterschaften (Zeitfahren und Straßenrennen). Während des virtuellen Rennjahres kommt der Spieler insbesondere in den Genuss neuer Umgebungsgrafiken und Streckenelemente. Im Vergleich mit dem unmittelbaren Vorgänger erreicht der Pro Cycling Manager: Season 2012 so mühelos eine neue grafische Ebene. Die Entwickler haben erkennnbar das Ziel gehabt, die virtuellen Landschaften noch realistischer und abwechslungsreicher umzusetzen. Dieses Vorhaben ist ohne Frage gelungen. Zudem haben die Entwickler von Cyanide den Management-Modus ausgebaut. So steht ab sofort offiziell lizenzierte Ausrüstung für ihr Team zur Verfügung. So ist sichergestellt, dass ihre Fahrer immer mit der passenden Ausrüstung ausgestattet sind. Den Kern der neuen Features im Pro Cycling Manager: Season 2012 bildet jedoch die verbesserte KI der Wettbewerber. Diese überzeugt einerseits durch eine kompetente Kader- und Sasionplanung. Andererseits lässt die verbesserte KI die Renntage noch realistischer erscheinen. So agieren ihre virtuellen Konkurrenten auf dem jeweiligen Rennabschnitt stets nachvollziehbar. Dies gilt für die einzelnen Etappen, als auch für die gesamte Rundfahrt. So verpassen ihre Kontrahenten nur selten den optimalen Zeitpunkt für einen Angriff und bilden zudem effektive "Sprinterzüge" bei den virtuellen Zielankünften. Ebenfalls neu im Pro Cycling Manager: Season 2012 ist ein Spielmodus mit dem vielsagenden Namen "Armada". Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein spieleigenes Kartensystem. Die Entwickler von Cyanide haben sich hinsichtlich dieses Modus erkennbar an der "Ultimate Team"-Komponente von FIFA 11 orientiert. Ebenfalls neu im Pro Cycling Manager: Season 2012 ist ein Modul zur Simulation von Bahnrennen. Die kurzweiligen Rundenwettkämpfe finden dabei in einem virtuellen Velodrom statt. Zudem bietet der Pro Cycling Manager: Season 2012 erstmals in der Serienhistorie einen ernstzunehmenden Multiplayer-Modus. In diesem bestreiten sie spannende Etappenrennen gegen ihre Freunde. Über gewonnene Rennen steigen sie dabei Schritt für Schritt in der Online-Rangliste auf. Der Multiplayer-Modus bietet somit spannende und motivierende Rennen. Den spielerischen Kern des Pro Cycling Managers: Season 2012 bildet jedoch nach wie vor der umfassende Karrieremodus. 

Die Grafik:

Der Blur-Effekt verdeutlicht die GeschwindigkeitDer Pro Cycling Manager: Season 2012 überzeugt mit einem grundsoliden Grafikgerüst. Bereits das Intro zieht dabei alle Register, indem es sie über eine Bergetappe und einen Zwischensprint bis hin zum Sprintfinale in Paris führt. Schon während des Intros fallen die detailierten Fahrermodelle dabei ebenso positiv auf, wie die hochklassigen Animationen der virtuellen Fahrer. Zudem haben die Entwickler von Cyanide zahlreiche neue Umgebungsgrafiken implementiert. Insbesondere die charakteristischen Etappenankünfte bleiben hierbei in Erinnerung. Beispielhaft seien hier die Zieleinfahrt im Velodrom von Roubaix sowie die Sprintankunft auf dem Champs Elysee genannt. Gerade die letztgenannte Etappenankunft bildet ein würdiges Highlight zum Abschluss der wichtigsten Rundfahrt im Rennkalender. Zudem verzeichnet der Pro Cycling Manager: Season 2012 auf der Habenseite ein umfangreiches Wettersystem. Dabei beeindruckt der unvermittelt einsetzende Regen nicht nur in optischer Hinsicht. Insbesondere auf den Kopfsteinpflaster-Passagen der Frühjahres-Klassiker steigt die Gefahr eines Sturzes im Fahrerfeld realistischer Weise stark an. Darüber hinaus bietet der Pro Cycling Manager: Season 2012 einen optional zuschaltbaren "Blur"-Effekt. Dieser verdeutlicht die Geschwindigkeit der Fahrer durch eine merkliche Bewegungsunschärfe. Zudem kann der Spieler während der virtuellen 3D-Rennen zwischen verschiedenen FX-Filtern und diversen Kamerapositionen wählen. Ebenso positiv zu erwähnen ist das gelungene Beleuchtungssystem mit seinen schönen Lichteffekten. Gerade die dynamischen Schatten wissen hierbei zu beindrucken. Allerdings stören auch einige Mängel den ansonsten guten grafischen Gesamteindruck. So fahren ihre virtuellen Profis während der 3D-Rennen durch die begleitenden Teamfahrzeuge einfach "hindurch". Besonders auffällig wird dies beim Wasserholen während der Etappen. Ebenfalls zu bemängeln ist der oftmals ungünstig gewählte Kamerastandpunkt während der ansonsten gelungenen Siegerehrungen. So ist immer mal wieder die Sicht durch Bäume verdeckt oder es ist schlicht und einfach der Kamerafokus deplatziert. Grundsätzlich ist anzumerken, dass die Grafik im Pro Cycling Manager: Season 2012 weitgehend skalierbar ist. Somit ist der offizielle Radsport-Manager zur Tour de France 2012 auch auf älteren Rechnern noch gut spielbar.    

Der Sound:

In akustischer Hinsicht überzeugt der Pro Cycling Manager: Season 2012 mit einem unaufdringlichen Soundtrack, der sich bei längerer Spielzeit jedoch merklich wiederholt. Demgegenüber können die Kommentare zu den virtuellen Rennen ausnahmslos überzeugen. Dank umfangreicher Informationen über den Rennverlauf (Ausreissversuche, Stürze, Reifenpannen, Rennfortschritt etc.) können sie ihre Taktik stets an den aktuellen Verlauf der Etappe anpassen. Bereits zu Beginn einer Etappe erhalten sie zudem wichtige Informationen über die Streckenbeschaffenheit, die es ihnen erlauben, ihre Renntaktik an dem jeweiligen Streckenprofil auszurichten.

Die Steuerung:

Die Wahl der Ausrüstung ist entscheidendHinsichtlich der Steuerung des Pro Cycling Managers: Season 2012 ist an erster Stelle die Möglichkeit zu erwähnen, den jeweiligen Rennverlauf während ruhiger Abschnitte "vorzuspulen". Zudem ist das Spiel jederzeit pausierbar. So haben sie die Möglichkeit, in entscheidenden Rennsituationen detailierte taktische Anweisungen zu geben. Dabei steht ihnen ein umfangreicher Pool von taktischen Anweisungen an ihre virtuellen Radsportler zur Verfügung. Diese können zum Sprint ansetzen (Zwischensprints und Etappenankünfte) oder während der Etappe einen Ausreissversuch starten. Alternativ dazu können sie die Anweisung geben, die aktuelle Position im Peloton beizubehalten oder aber Führungsarbeit zu leisten. Zudem sollten sie nicht verpassen, ihre Wasserträger rechtzeitig zum Einsatz zu bringen. Dabei sollten sie wiederum darauf achten, dass unterschiedliche Wasserträger zum Einsatz kommen, da sonst die individuelle Ermüdung des betreffenden Fahrers stark ansteigt. Alle diese Anweisungen treffen sie über das Fahrermenü am linken Bildschirmrand. Hier haben sie zudem die Möglichkeit, den Einsatz ihrer Fahrer durch einen praktischen Schiebebalken zu bestimmen. Des weiteren finden sie hier die Möglichkeit, situationsbezogene Aufgaben zu verteilen. So können sie einen Fahrer dazu bestimmen, ihren Kapitän im Gedränge des Pelotons zu beschützen. Alternativ hierzu stellen sie einen effizienten "Sprinterzug" auf die Beine, indem sie in der Hierachie aufsteigende Fahrer aufeinander folgen lassen. Haben sie im Fahrermenü einen ihrer virtuellen Profis ausgewählt, so wird der betreffende Sportler mitsamt seiner charakteristischen Werte am rechten unteren Bildschirmrand angezeigt. Mittels aussagekräftiger Icons werden sie dabei über die jeweilige Platzierung des Fahrers in den einzelnen Wertungskategorien (Gesamt-, Sprint- und Bergwertung) informiert. Zusätzlich lässt sich bei ihren Nachwuchsfahrern der Stand in der "U23"-Wertung ablesen. Da rund die Hälfte aller Etappen im Pro Cycling Manager: Season 2012 durch Sprintankünfte entschieden werden, müssen sie darauf achten, dass ihre Sprinter gegen Ende des Rennens noch über ausreichende Kraftreserven verfügen, um sich im Gedränge des Fahrerfeldes behaupten zu können. Dazu kann es hilfreich sein, einzelne Fahrer auf der Etappe zu schützen. Der beschützte Fahrer verbraucht dabei weniger Energie, als wenn er auf sich alleine gestellt ist. Da im Regelfall die Mannschaft mit den größeren Kraftreserven am Ende siegreich ist, sollten sie auch in Erwägung ziehen, dass gesamte Team von der Führungsarbeit während der Etappe freizustellen. Entsprechend dem eingängigen Motto "Weniger ist manchmal mehr" ist hier Geduld verlangt, um am Ende der Etappe erfolgreich zu sein. Bei der Festlegung der Renntaktik ist zudem das audio-visuelle Feedback des Pro Cycling Managers: Season 2012 äußerst hilfreich. Dabei werden wichtige Ereignisse (Fluchtversuche, Stürze, Reifenpannen, Berg- und Sprintwertungen) sowohl in Textform am linken oberen Bildschirmrand angezeigt, als auch durch eine kurze Audiobotschaft der kompetenten Kommentatoren mitgeteilt. So sind sie auf der sicheren Seite und verpassen keine wichtige Rennentwicklung. Vorbildlich gelöst ist zudem die Wahl von Material und Ausrüstung zu Beginn der jeweiligen Etappe. Dabei hat der Spieler die Möglichkeit, jeden Fahrer mit spezifischem Material (Rahmen, Reifen, Helm) für die anstehende Etappe auszurüsten. Die Ausrüstung sollte dabei natürlich entsprechend des Etappentypes (Ebene, Berg, Zeitfahren) gewählt werden. Die Wahl der Ausrüstung stellt damit die erste wesentliche Entscheidung bezüglich der Renntaktik einer Etappe dar. Während des Rennens haben sie zudem die Möglichkeit, jederzeit Einsicht in die diversen Klassements, den Rennverlauf und das Streckenprofil zu nehmen. Diese essentiell wichtigen Informationen sind jederzeit über die Leertaste aufrufbar. Darüber hinaus hält mit der Tagesform eines Fahrers auch ein zufallsabhängiges Element seinen Einzug in den Pro Cycling Manager: Season 2012. Die entsprechende Form schwankt dabei zwischen -5 bis +5. Ein wesentlicher Einflussfaktor ist hierbei die gelungene Regeneration ihrer Athleten zwischen den einzelnen Etappen einer Rundfahrt. Durch besonders gute Regenerationswerte zeichnen sich im Regelfall die Etappen-Fahrer aus, die folgerichtig den Sieg in der Gesamtwertung einer Rundfahrt zumeist unter sich ausmachen. Ein Kritikpunkt am Pro Cycling Manager: Season 2012 sind die sehr langen Ladezeiten zwischen den einzelnen Etappen im 3D-Modus. Allerdings nützt der Entwickler Cyanide die Ladescreens zur Anzeige der favorisierten Fahrer. Zudem erhält der Spieler bereits hier wertvolle Tipps bezüglich der Renntaktik.   

Die Atmosphäre:

Die Sponsoren im ÜberblickIm Pro Cycling Manager: Season 2012 versorgt sie ein integriertes Newssystem via E-Mail mit Nachrichten aus der Spielwelt. So bleiben sie jederzeit über aktuelle Rennereignisse, sich anbahnende Fahrertransfers oder die eigenen Finanzen im Bilde. Insbesondere die finanzielle Situation ihres Teams ist in Form einer Bilanz jederzeit über das Hauptmenü aufrufbar. Das Kernelement des Radsport Managers aus dem Hause Cyanide ist und bleibt jedoch der umfangreiche Karrieremodus. In diesem übernehmen sie ein Radsportteam ihrer Wahl und führen dieses durch eine beliebige Anzahl an Saisons. Dabei wird nahezu die komplette Welt des professionellen Radsportes abgebildet. Sollten sie eine Vielzahl von Rennfahrern unter Vertrag haben, so können sie auch an mehreren zeitgleichen Events teilnehmen. Auf diese Art und Weise erhält ihr ganzer Kader wichtige Wettkampfpraxis. Den Erfolg ihres Teams können sie unter anderem an der Zufriedenheit ihrer Sponsoren messen. Diese ist nicht allein von den Rennergebnissen abhängig. Vielmehr spielt hier auch die Zusammenstellung ihres Kaders eine große Rolle. Insbesondere bewerten es ihre Sponsoren positiv, wenn sie verstärkt auf Fahrer aus dem Heimatland des Rennteames setzen. Daher gilt es stets den eigenen Kader zu verbessern, bestehende Verträge zu verlängern und das Training ihrer virtuellen Sportler zu organisieren. Bei Spielbeginn im "Kontinental"-Level erhalten sie auf ihre Teilnahmeanfragen bei den Rennveranstaltern überwiegend Absagen. Die Hoffnung auf eine Wildcard für klassenhöhere Rennen zerschlägt sich so regelmäßig. Der Fokus bei der Teamentwicklung liegt daher deutlich auf dem Training. Für jeden Fahrertyp (Nord-Klassiker, Puncheur, Sprinter, Bergfahrer, Zeitfahrer, Kämpfer oder Etappen-Fahrer) existiert dabei ein passender Trainingsplan. Das Training kann jedoch die fehlende Wettkampfpraxis nur eingeschränkt kompensieren. Idealerweise verfügen sie dabei über einen Trainerstab, der das Training der wichtigsten Fahrereigenschaften abdeckt. Neben der Ansetzung eines passenden Trainingsplanes können sie auch diverse Trainingslager buchen. Dies stellt jedoch ein recht kostspieliges Unterfangen dar, um die Fitness ihrer virtuellen Radsportler zu verbessern. Ihre Fahrer profitieren jedoch von dem intensiven Training, so dass zumindest ein Konditions-Trainingslager zu Saisonbeginn Pflicht ist. Die besser situierten Profiteams nutzen zudem die Möglichkeit der Streckenerkundung via Trainingslager. So haben sie die Möglichkeit insbesondere Bergetappen in den Alpen und Pyrinäen vorab kennenzulernen. Im Gegensatz zu den "Kontinental"- und "Kontinental Pro"-Teams nehmen die 18 Teams der sog. "Cya"-Tour automatisch an den wichtigsten Events teil. Hier verschiebt sich dann der Fokus der Fahrerentwicklung vom Training hin zu den zahlreichen Wettkämpfen. Des weiteren tragen aussagekräftige Fahrerwerte und umfangreiche Statistiken zu einer glaubhaften Spielwelt bei. In den Bergen sind die Kletterer zu Hause, während die Massenankünfte von Sprintern dominiert werden. Hügelige Etappen sind das Terrain der Puncheure während sich andere Fahrer auf die Frühjahres-Klassiker mit ihren Kopfsteinpflaster-Passagen spezialisiert haben. Schließlich sind auch die Zeitfahrer zu nennen, die ihre Fähigkeiten im Prolog einer Rundfahrt sowie in den Einzel- und Mannschaftszeitfahren ausspielen. Darüber hinaus verfügt jeder Fahrer über einen dynamischen Fitnesslevel und einen individuellen Motivationswert. Entscheidend für die gelungene Radsportatmosphäre im Pro Cycling Manager: Season 2012 ist jedoch die glaubwürdige Simulation der 3D-Rennen. Die Rennen spielen sich dabei sehr realistisch. Hierbei ist die richtige Taktik der Schlüssel zum Erfolg. Nur wer den geeigneten Fahrer im entscheidenden Moment angreifen lässt, der hat eine ernstzunehmende Aussicht auf den Etappensieg. Typische Konstellationen sind hierbei Sprintankünfte und Bergwertungen. Bei ersteren gilt es einen "Sprinterzug" zu lancieren. Alternativ dazu können sie ihre Sprinter anweisen, sich an das Hinterrad eines Favoriten zu hängen. Anders stellt sich die Situation bei den Bergankünften dar. Hier gilt es, ihre Bergspezialisten während der Etappe soweit zu schonen, dass sie im entscheidenden Moment noch die Energie haben, den siegbringenden Angriff zu setzen. Hierfür bietet sich ein selektiver Anstieg mit mehr als 10% Steigung an. Bei aller Detailverliebtheit gilt es für den Spieler bei den großen Rundfahrten auch die Gesamtwertung im Blick zu haben. Deshalb sollten sie stets ihre Etappen-Fahrer im Auge haben, um zu verhindern, dass diese den Anschluss an das Peloton verlieren. Am Abschluss einer Etappe erwartet sie eine grafisch ansprechend umgesetzte Siegerehrung, die jedoch auch verhaltenen Anlass zur Kritik bietet. So haben die Entwickler von Cyanide die Kameraposition bei der Trikotvergabe mitunter ungünstig gewählt. Dabei kommt es vor, dass ein Baum die Sicht auf das Podium versperrt oder schlichtweg der Fokus falsch gewählt ist.             

Der Multiplayer-Modus:

Der Start des RennensNeben dem packenden Einzelspieler-Modus bietet der Pro Cycling Manager: Season 2012 erstmals in der Seriengeschichte auch einen ernstzunehmenden Multiplayer-Modus. Dank des umfangreichen Wettkampfplaners treten sie in Online-Rennen mit bis zu 20 Spielern an. Alternativ dazu erstellen sie mit dem spieleigenen Kartensystem ("Armada") das Team ihrer Träume und erobern so die Online-Ranglisten. Zudem stellt ihnen der Pro Cycling Manager: Season 2012 ein weiteres Spielelement zur Verfügung, auf welches hier kurz eingegangen werden soll. Der in Rede stehende "Bahnrennen"-Modus ergänzt das Einzelspieler-Erlebnis des Pro Cycling Managers: Season 2012 um einen vom Hauptspiel unabhängigen Rennmodus. Die Bahnrennen finden dabei allesamt in einem virtuellen Velodrom statt und setzen sich aus insgesamt sieben Disziplinen (Sprint, Keirin, Omnium, Ausscheidungsrennen, Punkterennen, Scratch und 200m-Zeitrennen) zusammen. Für jeden Wettbewerb können sie dabei zwischen drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden wählen. Im Ergebnis bietet das "Bahnrennen"-Modul sowohl kurzweilige Unterhaltung als auch einen Gewinn an Langzeitmotivation.   

Fazit und Gesamtwertung:

Die prominente Platzierung des "Tour de France"-Logos auf dem Cover des Pro Cycling Managers: Season 2012 ist in gewisser Weise irreführend. So beschränkt sich das Spiel keineswegs auf die namensgebende Frankreich-Rundfahrt. Vielmehr simuliert der Pro Cycling Manager: Season 2012 nahezu die gesamte Welt des professionellen Radsportes. So warten insgesamt 180 verschiedene Events auf die Teilnahme ihrer virtuellen Profis. Eine Aufzählung der unterschiedlichen Veranstaltungen würde damit den hier vorgegebenen Rahmen deutlich übersteigen. Deshalb sei hier nur kurz erwähnt, dass der geneigte Radsport-Fan im Pro Cycling Manager: Season 2012 natürlich auch den Giro d´Italia und die Vuelta d´Espana bestreiten darf. Darüber hinaus sind in dem umfangreichen Streckenportfolio auch die Frühjahres-Klassiker wie Paris - Roubaix oder Mailand - San Remo vertreten. Den würdigen Abschluss der Saison bilden dann die Weltmeisterschaften, deren Sieger im folgenden Jahr das prestigeträchtige "Regenbogen"-Trikot tragen darf. Das Herzstück des Spieles ist jedoch der langfristig motivierende Karrieremodus. Entscheidendes Kriterium ist dabei der Umstand, dass sich die 3D-Rennen taktisch herausfordernd und durchaus glaubwürdig spielen. Nur wer mit dem richtigen Fahrer im entscheidenden Moment attackiert, der hat eine realistische Chance auf den Sieg. Der Management-Aspekt des Pro Cycling Managers: Season 2012 tritt dabei zugunsten der Renntaktik in den Hintergrund. Abseits der Rennen kümmern sie sich dabei vorrangig um Vertragsverlängerungen und die Verpflichtung neuer Radprofis. Des weiteren ist es ihre Aufgabe, die Belastung der Fahrer durch Training und Wettkämpfe zu steuern. Darüber hinaus bietet der Pro Cycling Manager: Season 2012 eine frei konfigurierbare Datenbank und einen umfangreichen Etappen-Editor.

 

Spielspaßwertung: 82 %

 

Releasedatum: 21.06.2012

 

Minimale Systemanforderungen:

  • Windows XP, Windows Vista, Windows 7
  • Prozessor: AMD / Intel 2,2 GHz
  • Speicher: 1 GB (XP), 2 GB (Vista/7)
  • Grafikkarte: GeForce 6600 / Radeon X700
  • Festplattenplatz: 7 GB