Moto GP 10/11 - Review (PS3)

Gran Turismo auf 2 Rädern !

Nachdem der direkte Vorgänger von Moto GP 10/11 noch mit einer anspruchslosen Fahrphysik und einer cheatenden KI enttäuschte, versucht sich Capcom in diesem Jahr erneut an der Umsetzung der höchsten Motorrad-Klasse auf der PlayStation 3. Wir klären in unserem ausführlichen Test, ob die Entwickler von Monumental Games die in Rede stehenden Mankos beheben konnten oder ob Moto GP 10/11 nur ein Saison-Update ohne wirkliche Verbesserungen ist.

 

Das Spielprinzip:

Valentino Rossi ist der Star der Moto GPDer Kern von Moto GP 10/11 ist der umfangreiche Karriere-Modus. Dieser umfasst neben den eigentlichen Rennen auch die Bereiche Sponsoring, Forschung und Entwicklung. Zentrales Element des Spieles ist hierbei das Rufsystem. Durch erfolgreich absolvierte Rennwochenenden (Training, Qualifying und Rennen) und damit letztlich durch gelungene Aktionen auf der Rennstrecke (Überholen, Windschatten ausnützen, Ideallinie halten) verbessern sie schrittweise ihren Ruf bei Sponsoren und Herstellern. Es liegt auf der Hand, dass die Sponsorenangebote mit steigendem Ruf deutlich lukrativer werden. Zudem schalten sie neue Hersteller mit leistungsstärkeren Motorrädern frei. Es versteht sich von selbst, dass Moto GP 10/11 dabei auf offiziell lizenzierte Bikes setzt. So finden sich etwa Motorräder der Marken Honda, Yamaha, Suzuki, Ducati und Aprilia im virtuellen Fuhrpark von Moto GP 10/11. Die lizenzierten Motorräder verteilen sich dabei realitätsgetreu auf die unter dem Motor GP-Logo veranstalteten Rennserien. Dabei sind die drei Leistungsklassen (Moto 3, Moto 2, Moto GP) bereits von Anfang an freigeschaltet. Daher erhalten sie recht schnell Angebote, die sie von der Moto 3 in die nächsthöheren Rennklassen aufsteigen lassen. Neben dem umfangreichen Karriere-Modus stellt Moto GP 10/11 auch den Modus "Weltmeisterschaft" im Hauptmenü zur Verfügung. Dieser Spielmodus lässt sie eine komplette Saison mit einem der offiziell lizenzierten Fahrer bestreiten. Es versteht sich von selbst, dass auch die Stars der Moto GP (Valentino Rossi, Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa, Casey Stoner, Nicky Hayden, Colin Edwards etc.) spielbar sind. Zudem können sie auch die zwei deutschen Fahrer im Moto GP-Kosmos spielen. Neben Sandro Cortese (Moto 3) betrifft dies insbesondere den Hoffnungsträger Stefan Bradl (Moto 2). Neben den Spielmodi "Karriere" und "Weltmeisterschaft" sind auch noch zwei weitere Modi über das Hauptmenü erreichbar. Im einzelnen handelt es sich dabei um die Modi "Herausforderungen" und "Rennen auf Zeit". Während letzterer das klassische Rennen gegen die Uhr darstellt, müssen sie im Modus "Herausforderungen" knappe Zeitlimits unterbieten, um das jeweils nächste Rennen freizuschalten. Zu guter letzt bietet Moto GP 10/11 neben den abwechslungsreichen Einzelspieler-Modi auch einen vollwertigen Online-Modus für bis zu 20 Fahrer. Darüber hinaus haben die Entwickler von Monumental Games auch einen Splitscreen-Modus integriert.      

Die Neuheiten:

Moto GP bietet einen umfangreichen Tuning-PartMoto GP 10/11 bietet ein Portfolio von 18 offiziell lizenzierten Rennstrecken. Dabei beginnt die Saison im April in Qatar und endet im November in Spanien. Der virtuelle Rennzirkus macht darüber hinaus in Silverstone (Juni) und auf dem Sachsenring (Juli) Station. Ein weiteres Highlight sind die Rennen in Daytona (August) und Melbourne (Oktober). Der Rennkalender führt sie folglich durch nahezu alle Kontinente. Für Abwechslung ist daher in Moto GP 10/11 gesorgt. Ein klassischer Neuzugang im Strecken-Repertoire ist dabei das Aragon Motorland in Spanien. Mit Moto GP 10/11 geht Monumental Games konsequent den Weg hin zur ernstzunehmenden Simulation. Während Moto GP 08 ein klassischer Arcade-Racer war, bietet Moto GP 10/11 eine weitaus anspruchsvollere Fahrphysik. Diese lässt sich jedoch durch die Zuschaltung optionaler Fahrhilfen (ABS, Traktionskontrolle, Bremsassistent, Ideallinie) weitgehend entschärfen. Demgegenüber haben fortgeschrittene Spieler die Möglichkeit, manuell zu schalten. Rennprofis bestimmen zudem die Haltung ihres virtuellen Alter Egos auf dem Motorrad und ducken sich, um auf langen Geraden die angestrebte Höchstgeschwindigkeit zu erreichen. Darüber hinaus erfordern die Kurven auf den virtuellen Rennstrecken eine geschickte Gewichtsverlagerung mit effektivem Knieeinsatz. Daher werden sich Einsteiger mit dem Simulationscharakter von Moto GP 10/11 zunächst schwer tun. Erst mit steigender Rennerfahrung und zunehmender Streckenkenntnis stellen sich erste Podiums-Platzierungen ein. Zudem haben die Entwickler von Monumental Games neben der Fahrphysik auch die Steuerung der virtuellen Motorräder komplett überarbeitet. Eine weitere Neuheit in Moto GP 10/11 ist die Möglichkeit, auch den Karriere-Modus im Koop zu bestreiten. Schließlich erwarten den Spieler im Karriere-Modus von Moto GP 10/11 auch sog. "Wildcard"-Rennen. In diesen lukrativen Rennen hat der Spieler die Möglichkeit, im Vorfeld eines Klassenaufstieges bereits die Motorräder der nächsthöheren Rennklasse zu testen. Die "Wildcard"-Events beschränken sich dabei auf das eigentliche Rennen. Training und Qualifying fallen weg. Moto GP 10/11 bietet selbstverständlich ein umfangreiches Lizenzpaket mit allen Strecken und Fahrern der Moto GP-Saison 2010. Darüber hinaus hat der Publisher Capcom zugesagt, die Originaldaten der Moto GP-Saison 2011 per Download zur Verfügung zu stellen.  

Die Grafik:

Die Kameraperspektive vermitelt DynamikBereits das Intro von Moto GP 10/11 setzt die Messlatte für die Grafik des Rennspieles von Monumental Games erfreulich hoch. Die Grafikengine bietet dabei stets ein flüssiges Gameplay. Selbst bei Höchstgeschwindigkeit und einem Fahrerfeld von bis zu 27 Rennfahrern machen sich keine "Slow Downs" oder "Pop Ups" bemerkbar. Darüber hinaus verdienen sich die überzeugend modellierten Bikes sowie die gelungenen Animationen der Fahrer ein Extralob. Besonders die Stürze im Rennen und Qualifying wirken erschreckend real. Allerdings sind die Tribünen entlang der virtuellen Rennstrecken seltsam leblos und verlassen. Hier suchen sie vergebens nach dem aus den TV-Übertragungen der Moto GP bekannten Fahnenmeer. Ein Lichtblick ist dabei der kurze Einspieler aus der Startaufstellung, dem es gelingt etwas Rennatmosphäre auf den Bildschirm zu bringen. Dabei finden sich selbstverständlich die Logos ihrer aktuellen Sponsoren auf der Lederkombi ihres Fahrers wieder. Des weiteren brilliert Moto GP 10/11 mit einem hervorragend umgesetzten Wettersystem. Die eindrucksvollen Wettereffekte gehören zum Besten, was es in dieser Hinsicht auf der PlayStation 3 zu sehen gibt. Wenn sie im strömenden Regen auch noch durch die tiefstehende Sonne geblendet werden, zieht dabei auch der Schwierigkeitsgrad von Moto GP 10/11 merklich an. Vor diesem Hintergrund spielt es dann auch keine entscheidende Rolle, dass die PlayStation 3-Version von Moto GP 10/11 ein unschönes Kantenflimmern aufweist. 

Der Sound:

In akustischer Hinsicht zeigt sich Moto GP 10/11 gegenüber dem direkten Vorgänger stark verbessert. Insbesondere wurde der Kommentator ausgetauscht. Auch die Motorengeräusche haben die Entwickler von Monumental Games im Vergleich zu Moto GP 08 grundlegend überarbeitet. Dies betrifft auch die räumliche Umsetzung der Motorengeräusche in Dolby Digital. So ist es in Moto GP 10/11 problemlos möglich, die Gegner auch akustisch zu orten. Dieser Umstand trägt nicht unerheblich zu einem realitätsnahen Rennerlebnis bei. Zudem passt der eigenwillige Soundtrack hervorragend zu der brachial inszenierten Rennaction. Der Soundtrack umfasst dabei insbesondere etliche Titel von The Qemists ("Hurt Less" und "Dirty Words").   

Die Steuerung:

Die Cockpit-Ansicht wirkt erstaunlich realDer Entwickler Monumental Games geht mit Moto GP 10/11 konsequent den Weg vom simplen Arcade-Racer hin zu einer ernstzunehmenden Simulation des spektakulären Motorradsportes. Beleg für diese These ist die anspruchsvolle und damit stark verbesserte Fahrphysik. Wer alle optionalen Fahrhilfen (Traktionskontrolle, Bremsassistent für Vorder- und Hinterrad, Anti Wheelie, Getriebeautomatik) deaktiviert, der hat alle Hände voll zu tun, um auf der Ideallinie zu bleiben. Darüber hinaus bietet Moto GP 10/11 drei Schwierigkeitsgrade. Bereits auf dem niedrigsten Level agieren die KI-Piloten dabei recht aggressiv und schrecken auch vor Remplern bei Höchstgeschwindigkeit nicht zurück. Besonders auf kurvigen Streckenabschnitten sollten sie daher bei ihren ersten Rennen in Moto GP 10/11 tunlichst die automatische Gewichtsverlagerung aktivieren. Das eigentliche Rennwochenende unterteilt sich wiederum in Training, Qualifying und Rennen. Entsprechend der jeweiligen Streckenbeschaffenheit können sie ihr Motorrad detailgenau tunen. So ist das Setup der virtuellen Motorräder nahezu vollständig einstellbar. Insbesondere Getriebe, Federung, Differenzial und Reifenmischung sind dabei stufenweise anpassbar. Der Tuning-Part von Moto GP 10/11 muss sich daher nicht hinter der Generereferenz Gran Turismo 5 verstecken. Lediglich eine Übersicht der Telemetriedaten suchen sie vergeblich. Darüber hinaus haben die Entwickler von Monumental Games auch eine Anleihe an Forza Motorsport 3 genommen. So bietet Moto GP 10/11 eine komfortable Rückspulfunktion. Diese ermöglicht während der virtuellen Rennen eine Fehlerkorrektur dank wählbarer Rücksetzpunkte. Die Rückspulfunktion ist dabei unbegrenzt nutzbar. Gerade zu Beginn ihrer Karriere im Rennzirkus der Moto GP werden sie dieses Hilfsmittel öfter brauchen, als ihnen lieb ist. Da die überarbeitete Steuerung deutlich simulationslastiger geworden ist, steigen gleichzeitig die Anforderungen an die Streckenkenntnis. Wenn sie das virtuelle Podium erreichen wollen, sind damit einige vorgeschaltete Trainingsrunden zumeist unerlässlich. Der Karrieremodus von Moto GP 10/11 steuert sich über ein komfortables Menü. Dieses umfasst im einzelnen die Menüpunkte Forschung, Angestellte, Markendesign, Sponsoring, Tuning sowie die Wahl des Herstellers. Der Spielfortschritt steuert sich dabei über eine Zeitleiste am unteren Bildschirmrand. Diese umfasst neben den eigentlichen Rennwochenenden auch weitere Ereignisse aus der Spielwelt (Fertigstellung von erforschten Upgrades, Zahltag für ihre Angestellten, Wildcard-Rennen etc.). Zudem verkürzt eine optionale Festplatteninstallation die ohnehin passablen Ladezeiten. Während der Ladescreens blenden die Entwickler von Monumental Games hilfreiche Tipps für die virtuellen Rennen bzw. für den Management-Part von Moto GP 10/11 ein. Ein Manko von Moto GP 10/11 ist allerdings der Umstand, dass sich die eindrucksvollen Replays der virtuellen Rennen nicht speichern lassen.  

Die Atmosphäre:

Ein Blick in die StartaufstellungMoto GP 10/11 umfasst alle offiziellen Strecken und Fahrer der Moto GP-Saison 2010. Der virtuelle Rennzirkus bietet die drei Leistungsklassen Moto 3, Moto 2 und Moto GP. Jede Klasse verfügt dabei über ein großes Fahrerfeld von bis zu 27 Fahrern. Die virtuellen Rennen finden bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen statt. Gerade die Regeneffekte können überzeugen. Auf einen dynamischen Wetterwechsel während der Rennen müssen sie jedoch leider verzichten. Darüber hinaus haben die Entwickler von Monumental Games die Kollisionsabfrage gegenüber dem Vorgänger deutlich verbessert. Dieser Umstand gewinnt durch die aggressive KI der virtuellen Fahrer an Bedeutung. Diese schreckt auch bei Höchstgeschwindigkeit nicht vor unfairen Remplern zurück. In diesem Zusammenhang bietet auch das zweischneidige Bewertungssystem Anlass zu Kritik. So werden ihnen selbst unverschuldete Kollisionen mittels einer Zeitstrafe negativ angerechnet. Da sich derartige Rempler während der spannenden Rennen nicht vermeiden lassen, rutscht der Spieler in der Bewertungsskala (A bis E) zumeist deutlich hinunter. Die Traumwertung "A" ist daher nur selten zu erreichen. Auf der anderen Seite werden ihnen gelungene Überholmannöver, eingehaltene Ideallinie, erfolreiches Ausnutzen des Windschattens und Abschnitte ohne Stürze positiv angerechnet. Der nächste Levelaufstieg ist somit nur eine Frage der Zeit. Dies gilt umso mehr, da sich Moto GP 10/11 einer dezenten "Gummiband"-KI bedient. Diese ermöglicht es ihnen nach Stürzen in der Anfangsphase eines Rennens dennoch wieder zum Hauptfeld aufzuschließen. In diesem Zusammenhang ist es erwähnenswert, dass Moto GP 10/11 über keinerlei Schadensmodell für die virtuellen Motorräder verfügt. Damit kann der Spieler selbst nach spektakulären Stürzen seine Aufholjagd ungestört fortsetzen. Zusätzlich gilt es während der Rennen, optionale Aufgaben zu erfüllen. Diese reichen vom Überholen eines Konkurrenten über die Einschüchterung eines anderen Fahrers bis zur Einhaltung der Ideallinie. Darüber hinaus gilt es vereinzelt, eine vorgegebene Höchst- bzw. Durchschnittsgeschwindigkeit zu erreichen. Generell gilt, dass Moto GP 10/11 über eine leistungsstarke Grafikengine verfügt. So lassen sich während der rasanten Positionskämpfe keinerlei "Slow Downs" oder "Pop Ups" feststellen. Die Grafikengine läuft vielmehr mit konstant 30 fps. Zudem ist auch das subjektive Geschwindigkeitsgefühl über jeden Zweifel erhaben. Doch wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. So verschenken die Entwickler von Monumental Games gerade was die atmosphärische Umsetzung des Moto GP-Zirkus angeht viel Potential. Insbesondere abseits der eigentlichen Rennen begnügt sich Moto GP 10/11 mit einem kurzen Blick auf die Startaufstellung. Ein virtuelles Fahrerlager samt Boxengasse suchen sie dabei ebenso vergeblich wie richtige Siegerehrungen am Rennende. Zudem wirken die Tribünen seltsam unbelebt. Wo in der Realität ein Fahnenmeer zu finden ist, da herrscht in Moto GP 10/11 gähnende Leere. Dafür kann jedoch der Management-Part von Moto GP 10/11 mit großer Komplexität überzeugen. So hat der Spieler im umfangreichen Karriere-Modus die Möglichkeit, ein eigenes Rennteam samt Angestellten (PR-Manager und Ingenieure) auf die Beine zu stellen. Die PR-Manager sorgen dabei für verbesserte Sponsoren-Angebote, während ihre Techniker neue Upgrades in den Bereichen Motor, Bremsen, Chassis und Federung entwickeln. Dabei können die Gehaltskosten ihrer Angestellten und der Einbau der erforschten Upgrades ihren virtuellen Geldbeutel schnell strapazieren. Letztlich ist noch zu erwähnen, dass Moto GP 10/11 selbstverständlich auch das Trophäen-System der PlayStation 3 unterstützt.       

Der Multiplayer-Modus:

Der Multiplayer-Modus bietet spannende RennenHinsichtlich des Multiplayer-Modus von Moto GP 10/11 geht ein großes Lob an den Publisher Capcom. So motiviert der lagfreie Online-Modus dank virtueller Ranglisten dauerhaft. Die Spieler haben darüber hinaus die Möglichkeit über Strecke und Witterung vor Spielbeginn abzustimmen. Bis zu 20 Fahrer sorgen dann im Multiplayer-Modus von Moto GP 10/11 für ein realistisches Rennerlebnis. Des weiteren können sie mit ihren Freuden sogar zu Online-Meisterschaften antreten. Im Gegensatz zum Einzelspieler-Modus müssen sie bei den Online-Rennen allerdings auf Training und Qualifying verzichten. Neben der Online-Komponente des Multiplayer-Modus bietet Moto GP 10/11 auch die Möglichkeit via Splitscreen gegeneinander anzutreten. Sogar der Karriere-Modus ist kooperativ spielbar. Dabei ist ein Ein- und Aussteigen jederzeit möglich. Bei all diesen Multiplayer-Optionen fällt es nicht weiter ins Gewicht, dass Moto GP 10/11 keine LAN- bzw. System Link-Untersützung bietet. Wer in den persistenten Online-Ranglisten nach oben klettern will, der sollte während der Rennen tunlichst die Ideallinie einhalten. Kommt der Spieler von der Strecke ab, dann wird umgehend eine entsprechende Zeitstrafe zur eigentlichen Rundenzeit addiert. Dennoch ist das Abkürzen bei Schikanen eine gerne genutzte Option in den spannenden Online-Rennen.  

Fazit und Gesamtwertung:

Mit Moto GP 10/11 gehen die Entwickler von Monumental Games einen großen Schritt hin zur ernstzunehmenden Simulation des Motorradsportes. War der Vorgänger noch ein anspruchsloser Arcade-Racer, so bekommen sie in Moto GP 10/11 die Möglichkeit einen eigenen Rennstall zu übernehmen und ihr Bike in nahezu allen Facetten zu tunen. So können sie insbesondere Reifenmischung, Getriebeabstufung, Federung samt Radstand und Differenzial verändern. Optional dazu forschen ihre Ingenieure in den Kategorien Antrieb, Bremsen, Motor, Chassis und Federung. Zudem überzeugt die grundlegend überarbeitete Fahrphysik. Insbesondere das Geschwindigkeitsgefühl vermag zu begeistern. Dies resultiert in spannenden Rennen gegen die etwas zu aggressive KI. Auf der Habenseite verbucht Moto GP 10/11 zudem die überarbeitete Steuerung. Diese ermöglicht auf den kurvigen Strecken spannende "Rad an Rad"-Duelle. Natürlich bietet Moto GP 10/11 dabei alle Strecken und Fahrer der Saison 2010/2011. Für einen Nachfolger wünschen wir uns dennoch etwas mehr Atmosphäre im digitalen Rennzirkus. Insbesondere das virtuelle Fahrerlager und die Boxengasse sollten dabei auf der "To do"-Liste von Monumental Games ganz oben stehen. Zudem wäre die Integration einer echten Siegerehrung ein nicht zu unterschätzender Motivationsfaktor. 

 

Spielspaßwertung: 82 %

 

Releasedatum: 18.03.2011

 

Technische Daten:

  • Publisher: Capcom
  • Entwickler: Monumental Games
  • Videomodi: 720p
  • Festplatte: 20 MB
  • USK: ohne Altersbeschränkung