NBA 2K7 - Review (PS3)

Die NBA feiert ihr Debüt auf der PlayStation 3 !

Mit NBA 2K7 erscheint ein weiteres mit Spannung erwartetetes Sportspiel für die PlayStation 3. Neben Fight Night - Round 3 und NHL 2K7 ist NBA 2K7 dabei die dritte Sportsimulation im Start-Lineup der PS3. Die beiden erstgenannten Titel haben die Messlatte für Sportspiele auf Sonys Next-Generation-Konsole erfreulich hoch gelegt. Wir klären in unserem ausführlichen Test, ob sich die Basketball-Simulation von Visual Concepts im Genreumfeld behaupten kann.

Das Spielprinzip:

In NBA 2K7 übernehmen sie einen von insgesamt 28 offiziell lizenzierten Vereinen aus der amerikanischen Profiliga NBA. Es steht ihnen dabei frei, ob sie eine komplette Saison samt Play-Offs spielen wollen oder lediglich zu einem schnellen Match gegen einen Ligakonkurrenten antreten. Alternativ dazu übernehmen sie im "Association"-Modus die Geschicke ihres Vereins über Jahre hinweg oder absolvieren im storybasierten "24/7"-Modus die Karriere eines hoffnungsvollen Nachwuchsspielers. Zudem haben sie im Multiplayer-Modus die Möglichkeit, Einzelmatches gegen menschliche Gegner zu bestreiten oder sogar an Ligen und Turnieren teilzunehmen. 

Die Neuheiten:

Shaq ist Coverstar von NBA 2K7Entwickler Visual Concepts konnte für die aktuelle Version seiner Basketball-Serie auf dem durchaus gelungenen Vorgänger NBA 2K6 aufbauen. Augenscheinlichste Neuerung in NBA 2K7 sind dabei die abermals überarbeiteten Spielermodelle. Die Polygonathleten sehen ihren realen Vorbildern mittlerweile zum Verwechseln ähnlich. Da die Entwickler auch die Animationen der vituellen Basketballer überarbeitet haben, muss man schon genau hinschauen, um zu erkennen, dass es sich bei den Matches nicht um die Fernsehübertragung einer realen Partie handelt. Die Unterscheidung fällt dabei besonders schwer, weil die Entwickler erstmals in der Seriengeschichte die charakteristischen Bewegungsabläufe vieler NBA-Stars detailliert nachempfunden haben. So ist etwa der in den Diensten der Phoenix Suns stehende Shawn Marrion sofort an seiner unorthodoxen Wurfbewegung erkennbar. Ebenso unverkennbar ist auch die bizarre Freiwurf-Technik von Ausnahmecenter Shaquille O´Neal. Dieser findet sich übrigens im Trikot des aktuellen Titelhalters Miami Heat auch auf dem Cover von NBA 2K7 wieder. Einen zugkräftigeren Coverstar hätten die Publisher von Take 2 kaum finden können. Darüber hinaus hat Entwickler Visual Concepts die Spielmodi "The Association" und "24/7" überarbeitet und erweitert. Der Spielmodus "24/7: Next" folgt nun einer ausgearbeiteten Storyline und im Modus "The Association" wird erstmals die fortschreitende Erschöpfung der Spieler im Saisonverlauf berücksichtigt. Zudem sind im Modus "The Association" nun Spielertransfers mit Beteiligung von bis zu 3 Vereinen möglich. Dankenswerterweise haben die Entwickler zudem einen der größten Kritikpunkte am Vorgänger konsequent beseitigt. So war es in NBA 2K6 viel zu einfach, mit einem Starspieler wie Kobe Bryant oder Dwayne Wade zum Korb durchzuziehen und per Dunking zu vollenden. Generell krankte NBA 2K6 zudem an einer schwachen Defensiv-KI, die folgerichtig zu einer zu starken Offensive führte. Genau hier haben die Entwickler von Visual Concepts in NBA 2K7 den Hebel angesetzt. So verhalten sich ihre virtuellen Mitstreiter in der Defensive nun sehr viel geschickter. Dies liegt zum einen am überarbeiteten Stellungspiel, dass jetzt auch Offensivfouls zulässt. Zum anderen gelingen nun endlich auch Blocks. Hier haben die Entwickler insbesondere die Kollisionsabfrage verbessert. Mit dem richtigen Timing sind geblockte Würfe nun keine Seltenheit mehr. Für Blocks und Steals gibt es dabei mittlerweile jeweils zwei Varianten. Getreu dem Motto "Offense wins Games, Defense wins Championships" kommt dem Defensivverhalten nun endlich die ihm gebührende Bedeutung zu. Auf der Gegenseite haben die Entwickler das offensive Passsystem verbessert. Zudem beherrschen die virtuellen Basketballer nun zahlreiche neue Dribblingmannöver. Von diversen Crossovers bis hin zu unterschiedlichen Hesitations ist hier alles vertreten, was das Herz eines Basketball-Fans höher schlagen lässt. Bei den Freiwürfen macht NBA 2K7 von der Sixaxis-Funktion des PS3-Controllers Gebrauch. Sie müssen nun eine reale Freiwurfbewegung möglichst exakt nachahmen, um von der Freiwurflinie erfolgreich zu sein. Darüber hinaus unterstützt die PS3-Version von NBA 2K7 erstmals in der Seriengeschichte Dolby Digital 7.1. Auch im Hinblick auf die Soundkulisse hat sich also einiges getan.   

Die Grafik:

Kobe setzt zum Dunking anHinsichtlich der Grafikqualität sind die Erwartungen an einen Next-Generation-Titel naturgemäß sehr hoch. Natürlich waren sich auch die Entwickler von Visual Concepts dieser Erwartungshaltung bewusst. Daher haben sie ihrem Basketballtitel den nötigen optischen Feinschliff für ein gelungenes PS3-Debüt verpasst. Insbesondere in den Kernbereichen Polygonmodelle und Animationen haben die Entwickler ihre Hausaufgaben gemacht. So sind die virtuellen NBA-Stars auf den ersten Blick kaum von ihren realen Vorbildern zu unterscheiden. Gerade Stars vom Kaliber eines Shaquille O´Neal haben die Entwickler von Visual Concepts extrem detailgetreu nachgebaut. Dabei überzeugen vor allem die Gesichter der NBA-Stars. Dank der fotorealistischen Gesichter erkennen sie ihre Lieblingsspieler wirklich aud Anhieb. Lediglich Dirk Nowitzki wirkt im Vergleich zu den anderen Superstars ab dem Hals aufwärts noch etwas künstlich. Demgegenüber hat es Visual Concepts erfreulicherweise geschafft, die Polygonkörper der virtuellen Athleten überzeugend zu modellieren. Im Gegensatz zu manchem Genrekonkurrenten wirken die Polygonkörper dabei niemals künstlich aufgepumpt. Vielmehr ist es den Entwicklern gelungen, Muskulatur und Exoskelett der virtuellen Athleten sehr wirklichkeitsgetreu umzusetzen. Zudem schwitzen die NBA-Stars nun sichtbar, wenn sie über längere Zeit auf dem Parkett waren. Diesen Effekt haben die Entwickler dabei harmonisch in den optischen Gesamteindruck eingebunden. Darüber hinaus gehören die flatternden Trikots und Hosen der Basketballer zum Besten, was man derzeit an virtueller Kleidung zu sehen bekommt. Gerade an der akribischen Umsetzung solcher Details ist erkennbar, welchen Aufwand Visual Concepts betrieben hat, um dem geneigten Spieler eine möglichst authentische Spielerfahrung zu bieten. Ein absolutes Highlight sind zudem die fantastischen Animationen der virtuellen Basketballer. Die einzelnen Animationsphasen gehen dabei fließend ineinander über. Die Bewegungen der NBA-Stars wirken somit absolut flüssig und niemals abgehackt. Dies ist umso bemerkenswerter da die Entwickler ihren Polygonathleten zahlreiche neue Offensiv- und Defensivmannöver beigebracht haben. Dabei fügen sich die neuen Dribblings (Crossover und Hesitations) ebenso nahtlos in die virtuellen Bewegungsabläufe ein wie die zusätzlichen Block- und Stealvarianten. Zudem haben die Entwickler von Visual Concepts erstmals in der Seriengeschichte auch die individuellen Bewegungsabläufe der NBA-Stars nachgebildet. So findet sich Shaquille O´Neals bizarre Freiwurftechnik ebenso im Spiel wieder wie die charakteristischen Dribblings eines Steve Nashs oder die zahlreichen Dunking-Varianten eines Kobe Bryant. Mit diesem unglaublichen Detailgrad setzt Visual Concepts fraglos neue Maßstäbe im Bereich des Motion Capturing. Doch damit nicht genug. Ein dickes Lob verdienen zudem die virtuellen Arenen. Diese sind nicht nur im Hinblick auf Maßstab und Größe realistisch umgesetzt, sondern überzeugen auch mit einer Vielzahl an grafischen Details. Dabei wirken insbesondere die Parkettböden auf der PlayStation 3 noch etwas plastischer als auf Microsofts Konkurrenz-Konsole. Zudem haben die Entwickler dem Hallenboden einen realistischen Spiegelglanz verpasst. Darüber hinaus sorgen zahllose weitere Details für einen überzeugenden optischen Gesamteindruck. So wackelt etwa die Korbanlage nach spektakulären Dunkings, während die Cheerleader an der Seitenlinie das Heimteam anfeuern. Sogar die Ersatzspieler sind vollständig animiert und räkeln sich auf der Ersatzbank. Ein besonderes Highlight sind zudem die virtuellen Zuschauer. Anders als etwa in FIFA 07 bestehen diese nicht aus einer bloßen Bitmap-Tapete sondern sind vielmehr aus zahllosen Polygonen gebaut. Das Publikum in NBA 2K7 ist damit unter dem Strich das lebendigste und ansehnlichste, das es derzeit im Bereich der Sportspiele zu sehen gibt. Bei soviel Licht gibt es jedoch auch etwas Schatten. So treten vereinzelte Grafikfehler (Clipping durchs Brett) ebenso auf wie ein gelegentliches Ruckeln. Zudem hat die PS3-Version von NBA 2K7 mit einem leichten Kantenflimmern zu kämpfen. Es bleibt unverständlich, warum die Entwickler von Visual Concepts hier auf ein wirksames Anti-Aliasing verzichtet haben. Diese Schwachstellen trüben jedoch den ansonsten hervorragenden optischen Gesamteindruck nicht nachhaltig und haben zudem keine spürbaren Auswirkungen auf den Spielfluß.

Der Sound:

Wie der große Konkurrent NBA Live 07 glänzt auch NBA 2K7 mit einem hervorragenden Soundtrack sowie einer authentischen Hallenkulisse. Der Hip Hop-lastige Soundtrack wartet dabei mit Künstlern wie DJ Godfather, Ithaka, Mos Def oder Slim Thug auf. Favorit der Redaktion ist jedoch "Heart Shaped Box" von The Crest. Auch die Soundkulisse während der virtuellen Matches ist überaus gelungen. Wenn die ausverkaufte Halle in der Crunch-Time jeden Korb der eigenen Mannschaft frenetisch bejubelt, kommt echte Basketball-Atmosphäre auf. Zudem schallen bei gegnerischem Ballbesitz laute "Defense, Defense!"-Rufe durch die Halle. Hier können sich beim Spieler schon mal die Nackenhaare aufstellen. Darüber hinaus versehen auch die englischsprachigen Kommentatoren Kevin Harlan und Kenny Smith ihren Job äußerst unterhaltsam. Sie kommentieren das Spielgeschehen erfreulich präzise und streuen immer wieder wissenswerte Fakten über die NBA und ihre Spieler ein. Besonders gefallen haben uns in diesem Zusammenhang die kurzweiligen Halbzeitanalysen (Stichwort: "Kenny´s Stamp of Approval"). NBA 2K7 unterstützt darüber hinaus erstmals in der Seriengeschichte Dolby Digital 7.1. Auch im Hinblick auf die Soundkulisse muss sich NBA 2K7 daher keinesfalls hinter den Mitbewerbern verstecken.  

Die Steuerung:

NBA 2K7 bringt neue CrossoversHinsichtlich der Steuerung von NBA 2K7 halten die Entwickler von Visual Concepts weitestgehend am bewährten Konzept des Vorgängers fest. Nach wie vor steuern sie mit dem linken Analogstick den jeweils aktiven Spieler, während der rechte Analogstick als "Shot Stick" dient. Für einen erfolgreichen Wurf müssen sie den rechten Analogstick nach hinten ziehen und ihn dann mit dem richtigen Timing nach oben drücken. Alternativ dazu führen sie ihre Würfe über die "Quadrat"-Taste des Controllers aus. Einen einfachen Pass spielen sie nach wie vor über die "Kreuz"-Taste ihres Gamepads. So weit, so gut. Doch jetzt kommen die Schultertasten ins Spiel. Die "L2"-Taste dient als sogenannter "Post-Up/Move-Modifikator" und ermöglicht ihnen zahlreiche Spezialbewegungen in der Offensive. Zu diesen Moves gehören diverse Crossover, Verzögerungsschritte, Halb- und Ganzkörperdrehungen sowie Sprungschritte. Insbesondere die neuen Dribblingvarianten (Crossover und Hesitations) erweisen sich dabei in der Praxis als schwer durchführbar. Zwar verfügt NBA 2K7 über rund ein Dutzend cooler Fake- und Dribbelbewegungen, deren Ausführung über den Analogstick und die Schultertasten ist jedoch problematisch. So liegen die Richtungsangaben so nahe beieinander, dass man schnell die Kontrolle verliert und nicht unbedingt den Move auf das Parkett zaubert, den man eigentlich auslösen wollte. Hier sollte das Team von Visual Concepts für einen möglichen Nachfolger die Steuerung entzerren oder zumindest ein ausführliches Tutorial integrieren. Die "R2"-Taste dient schließlich als sog. "Aggressiv-Modifikator", der ihnen durch zahlreiche Mannöver ein körperbetontes Spiel in Offensive und Defensive ermöglicht. Demgegenüber steuern sie das hervorragende Passsystem von NBA 2K7 mit Hilfe der "R1"-Taste. Halten sie diese gedrückt, so blendet das Spiel Symbole über den Köpfen ihrer Mitspieler ein. Durch Drücken der entsprechenden Controller-Taste passen sie folglich zu dem jeweiligen Mitspieler. Alternativ dazu passen sie durch einen simplen Druck auf die "Kreuz"-Taste zu dem in Blickrichtung stehenden Mitspieler. Darüber hinaus gibt es in NBA 2K7 nun auch die Möglichkeit, Pässe in den freien Raum zu spielen. Durch Drücken der "Kreis"-Taste spielen sie einen derartigen Pass. Insbesondere bei Fastbreaks lassen sich so gelungene Ballstaffetten einleiten. Das Passsystem von NBA 2K7 deckt damit das gesamte Repertoire der möglichen Pässe ab. Des weiteren haben sie in NBA 2K7 die Möglichkeit ihren Mitspielern manuelle Anweisungen zu geben. Dazu markieren sie den entsprechenden Mitspieler und schicken ihn durch Druck auf die entsprechende Taste des Digikreuzes in die gewünschte Richtung. So schicken sie etwa Dirk Nowitzki mit einem simplen Tastendruck aus dem Low-Post an die Dreierlinie, um den spielentscheidenden Distanzwurf auszuführen. Darüber hinaus haben die Entwickler von Visual Concepts eine durchaus sinnvolle Verwendung für die "Tilt"-Funktion des Sixaxis-Controllers gefunden. So ahmen sie bei Freiwürfen die reale Wurfbewegung nach, indem sie den Controller erst nach hinten bewegen um ihn dann im richtigen Moment nach vorne zu neigen. Allerdings wird hierbei das Timing dadurch erschwert, dass jeder ihrer Spieler einen individuell unterschiedlichen Abwurfpunkt hat. Es erfordert demzufolge einiges an Übung, bis sie mit jedem ihrer Spieler eine entsprechende Freiwurfquote erreichen. Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass die Steuerung von NBA 2K7 außerordentlich komplex ist. Sie wird somit dem Simulationsanspruch der Serie gerecht. Bei aller Komplexität steuern sich die wichtigsten Gameplay-Elemente aber erstaunlich intuitiv. Wer jedoch nicht die Zeit oder Geduld aufbringt, sich in die Feinheiten der Steuerung einzuarbeiten, hat zudem die Möglichkeit, NBA 2K7 im optionalen "Arcade"-Modus zu spielen. Aber auch im Simulationsmodus lässt sich das Anforderungsprofil von NBA 2K7 dadurch entschärfen, dass man einfach in einen niedrigeren der insgesamt fünf unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade wechselt. 

Die Atmosphäre:

Steve Nash begegnet euch im Story-ModusDie Atmosphäre eines Videospiels hängt naturgemäß zu wesentlichen Teilen von der Grafik- und Soundqualität des jweiligen Titels ab. Wenn sie die entsprechenden Rubriken in diesem Test nicht übersprungen haben, dann wissen sie bereits, dass sich NBA 2K7 in diesen Bereichen keinerlei Schwächen leistet. Im Gegenteil. In audiovisueller Hinsicht setzt NBA 2K7 neue Maßstäbe im Bereich der Sportspiele für die PlayStation 3. Visual Concepts neuester Titel glänzt demzufolge auch mit einer nahezu TV-reifen Präsentation der virtuellen Matches. Umso mehr rückt daher nun das subjektive Spielgefühl in den Mittelpunkt dieses Testes. Schließlich wäre auch die gelungenste Inszenierung nur die Hälfte wert, wenn sich NBA 2K7 hinsichtlich des Spielgefühls gravierende Schwächen leisten sollte. Um es gleich vorweg zu nehmen, entsprechende Sorgen erweisen sich als vollkommen unbegründet. Vielmehr schafft es NBA 2K7 auf beeindruckende Art und Weise, die Athletik und Eleganz des realen Basketballsports gekonnt abzubilden. Insbesondere gelingt es den Entwicklern, dem Spieler ein Gefühl für die körperlichen Eigenschaften der virtuellen Spieler zu vermitteln. So steuert sich ein massiger Center wie etwa Dwight Howard entsprechend träger als der wieselflinke Point Gard Jason Kidd. Im Bezug auf diese Simulationskomponente schlägt sich NBA 2K7 weitaus besser als der direkte Genrekonkurrent NBA Live 07. Während sich die virtuellen Spieler in EA Sports Genrerivalen mit geradezu unnatürlicher Leichtigkeit über das Parkett bewegen, vermittelt NBA 2K7 dem Spieler ein beeindruckendes Gefühl für den physikalischen Grundsatz von der "Trägheit der Masse". Ein weiterer Baustein in diesem Mosaik sind darüber hinaus die erstmals in der Seriengeschichte verwendeten individuellen Spieleranimationen. Wie bereits angesprochen ist fast jeder der aktuellen NBA-Stars mit seinen chrakteristischen "Moves" in NBA 2K7 vertreten. Ein besonderes Highlight sind in diesem Zusammenhang die "Post Up"-Moves der virtuellen Basketballer. Insbesondere bei den Zweikämpfen in der Zone unter dem Korb spielt das unterschiedliche Gewicht der Akteure eine entscheidende Rolle. So ist etwa ein Shaquille O´Neal aufgrund seiner Kraft und Körpermasse hier kaum zu stoppen. Aber auch ein Dirk Nowitzki hat beim Aufposten dazugelernt. Bei der Steuerung des deutschen NBA-Stars können sie in diesem Jahr auf ein deutlich vergrößertes Repertoire an charakteristischen Bewegungen zurückgreifen. Einmal mehr gilt, dass kaum ein Spieler von Nowitzkis Größe über eine vergleichbare Agilität verfügt. Zudem schaffen es auch die unterschiedlichen Spielmodi von NBA 2K7, den Spieler in ihren Bann zu ziehen. Kernstück des Spiels ist hierbei zweifellos der überarbeitete Franchise-Modus "The Association". In diesem übernehmen sie die Geschicke eines der insgesamt 28 offiziell lizenzierten NBA-Clubs. Im Modus "The Association" haben sie dabei die volle Kontrolle über die Aufstellung und Spielweise ihres Teams. Zudem können sie das Training festlegen und individuelle Spielzüge entwerfen. Einstudieren lassen sich die in Rede stehenden Spielzüge dabei in Form eines animierten Playbooks. Darüber hinaus können sie auch die Zusammensetzung des Kaders verändern. Ein vorbildlich umgesetztes Transfersystem unterstützt sie dabei. Sogar Transfers mit bis zu drei beteiligten Clubs sind in NBA 2K7 möglich. Die clever agierende KI sorgt in diesem Zusammenhang dafür, das keine unrealistischen Transfers zustande kommen. Bei der Beurteilung der virtuellen Spieler helfen ihnen dabei aussagekräftige Statuswerte. Sogar das Draft-System der NBA haben die Entwickler korrekt umgesetzt. Doch damit nicht genug. In NBA 2K7 müssen sie zudem die fortschreitende Ermüdung ihrer Spieler während der Saison berücksichtigen. Wer seinen Stars keine ausreichenden Regenerationspausen einräumt, muss damit leben, dass diese fortan nicht mehr so treffsicher agieren wie gewohnt. Die Leistungen der Spieler bildet NBA 2K7 dabei in umfangreichen Statistiken ab. Die Liebe zum Detail geht in NBA 2K7 sogar soweit, dass die aufgeheizte Stimmung in Derbys zwischen rivalisierenden Vereinen zu einem Anstieg der Foulhäufigkeit führt. Natürlich geht auch das animierte Polygonpublikum in einem Derby engagiert mit. Alles in allem bietet der Franchise-Modus von NBA 2K7 tagelangen Spielspaß auf höchstem Niveau. Wer jetzt aber davon ausgeht, dass die Entwickler von Visual Concepts die anderen Spielmodi vernachlässigt haben, liegt definitv falsch. Hauptgrund hierfür ist der in NBA 2K7 grundlegend überarbeitete Karrieremodus namens "24/7:Next". Erstmals in der Seriengeschichte folgt der Karrieremodus dabei einer ausgearbeiteten Storyline. So beginnen sie ihre virtuelle Karriere auf einem Streetballplatz in Miami. Wie es der Zufall will treffen sie dabei auf Shaquille O´Neal, der sie prompt zu einem Duell von der Freiwurflinie herausfordert. Wer sich nur im mindesten für die NBA interessiert weiß natürlich, dass Shaq ein miserabler Freiwerfer ist, der im Regelfall nur jeden zweiten Freiwurf trifft. Es sollte ihnen daher nicht allzu schwer fallen, aus diesem Duell als Sieger hervorzugehen. Der Einstieg in die Welt des professionellen Basketballs wäre damit geschafft. In der Folge erhalten sie nun in regelmäßigen Abständen E-Mails von prominenten Spielern, die sie zu den unterschiedlichsten Streetball-Duellen herausfordern. Wenn sie gegen einen Star wie etwa Steve Nash gewinnen, zeigt ihnen dieser zur Belohnung einen neuen Move. Im vorliegenden Fall wäre dies beispielsweise ein spektakulärer Alley-Oop-Pass. Im Laufe der Karriere müssen sie ihr Können dabei in unterschiedlichen Städten sowie den verschiedensten Disziplinen unter Beweis stellen. So treten sie im 1-on-1, 2-on-2 oder 4-on-4 an. Dies alles wahlwiese im Halb- oder Vollfeld. Manche Herausforderungen beschränken sich zudem auf knifflige Distanzschüsse oder spektakuläte Dunks. Mit zunehmenden Erfolg steigt dann auch ihr Ruf in den unterschiedlichen Städten. Schließlich tauchen sogar NBA-Scouts bei ihren Duellen auf. Werden sie den steinigen Weg vom namenlosen Streetballer zum gefeierten NBA-Star schaffen? Für beste Unterhaltung ist jedenfalls gesorgt. Sowohl im Franchise- als auch im Karrieremodus profitiert NBA 2K7 dabei von einer gegenüber dem Vorgänger deutlich verbesserten Defensiv-KI. Ein kleines Atmosphäremanko stellt lediglich das neue Ballerobern am Boden dar. Dabei sieht es zwar spektakulär aus, wenn einer ihrer Spieler im Hechtsprung den Ball erobert. Andererseits ist es aber um so ärgerlicher, dass er den Ball dabei stets zum nächstgelegenen Mitspieler passt. Einfache Steals sind so vorprogrammiert. Zusammen mit den vereinzelt auftretenden Rucklern und dem dezenten Kantenflimmern sind dies aber schon die einzigen Kritikpunkte an der ansonsten erstklassigen Basketball-Atmosphäre. Vielmehr muss in diesem Zusammenhang noch das innovative VIP-Feature lobend erwähnt werden. Dabei analysiert NBA 2K7 ihren individuellen Spielstil und bildet diesen in einer spielinternen Taktik ab. Die entsprechende Taktik können sie dann an ihre Freunde verschicken, die dann jederzeit gegen ihr virtuelles Ebenbild antreten können. Es liegt auf der Hand, dass sich hier interessante Möglichkeiten eröffnen. Im Ergebnis vermag es NBA 2K7 den geneigten Basketballfan durch packende Atmosphäre und vielfältige Spielmodi tagelang an den Bildschirm zu fesseln.          

Der Multiplayer-Modus:

Multiplayer-Duelle gestalten sich taktischHinsichtlich des Multiplayer-Modus orientiert sich NBA 2K7 an den vorbildlichen Mehrspieleroptionen von NHL 2K7. So können sie wahlweise zu Einzelmatches antreten oder gleich einer Liga bzw. einem Turnier beitreten. Über die Option "Schnelles Spiel" aktivieren sie dabei das Matchmaking-System von NBA 2K7. Entsprechend ihres Ranges in der weltweiten Online-Rangliste teilt ihnen das Programm in Sekundenschnelle einen annäherend gleichstarken Gegner zu. Alternativ dazu können sie in den Lobbys von NBA 2K7 selbst nach passenden Gegnern suchen. Es gibt dabei unterschiedliche Lobbys für bestimmte Fähigkeitsgrade und Spieltypen. Sie sollten also keine Probleme haben, ein passendes Spiel zu finden. Darüber hinaus können sie einer Liga beitreten oder gleich eine eigene Liga erstellen. Als Admin können sie dabei eine Liga für bis zu 30 Spieler einrichten. Wahlweise können dabei sogar Transfers und Verletzungen aktiviert werden. Zudem lässt sich ein Zeitplan festlegen. Hinsichtlich der freien Konfigurierbarkeit für Host und Teilnehmer lässt NBA 2K7 somit keine Wünsche offen. Natürlich können sie auch online zu Streetball-Matches gegen menschliche Mitspieler antreten. Sogar "5 on 5"-Matches sind möglich. Darüber hinaus haben die Entwickler von Visual Concepts den Netzcode gegenüber dem Vorgänger NBA 2K6 weiter optimiert. Während unseres Tests konnten wir keine störenden Lags oder gar Verbindungsabbrüche feststellen. Ergänzt wird dieses vorbildliche Online-Angebot durch umfangreiche Statistiken, in denen sich alle Aspekte eurer Online-Karriere wiederfinden. Auch eine Freundesverwaltung haben die Entwickler von Visual Concepts nicht vergessen. So seht ihr immer, welche eurer Freunde gerade online sind und daher für ein Match zur Verfügung stehen könnten. Im Bezug auf den Multiplayer-Modus ist NBA 2K7 somit die klare Referenz im Bereich der Sportsimulationen.

Fazit und Gesamtwertung:

Mit NBA 2K7 ist Visual Concepts im wahrsten Sinne des Wortes der große Wurf gelungen. Nie zuvor hat eine Simulation den Basketballsport derart realistisch umgesetzt. Die Matches spielen sich wunderbar taktisch. Die grandiose Präsentation bewegt sich auf TV-Niveau. Der Soundtrack ist schlichtweg hervorragend. Der Online-Modus ist in jeder Hinsicht vorbildlich. Wir wollen an dieser Stelle gar keine weiteren Worte verlieren, sondern sprechen stattdessen eine klare Kaufempfehlung aus. NBA 2K7 ist schlichtweg das beste Spiel im Start-Lineup der PlayStation 3. Zugreifen! 

 

Spielspaßwertung: 90 %

 

Releasedatum: 22.03.2007

 

Technische Daten:

  • Publisher: 2K Sports
  • Entwickler: Visual Concepts
  • Videomodi: 720p
  • Installationsgröße: ---
  • Sixaxis-Support: ja
  • USK: ohne Altersbeschränkung