Madden 16 - Review (PS4)

Haben sie das Zeug zum Superbowl-Sieger ?

Die Entwickler vom EA Studio Tiburon zeichnen zum dritten Mal in Folge für einen Release der traditionsreichen Madden-Serie verantwortlich. Im Vorfeld des Releases haben die Entwickler Verbesserungen hinsichtlich der KI und der Spielphysik angekündigt. Nachdem in Madden 15 vor allem an der Defensive geschraubt wurde, meldet sich Madden 16 mit einem überarbeiteten Offensivverhalten zurück. Insbesondere dass Passsystem wurde in Madden 16 runderneuert. Zudem wurde mit "Draft Champions" ein neuer Spielmodus vorgestellt. Die entsprechenden Ankündigungen haben dabei für ein gehöriges Maß an Hellhörigkeit bei der großen Fangemeinde gesorgt. Die versprochenen Neuerungen erregten vor allem deshalb ungeteilte Aufmerksamkeit, weil die Entwickler vom EA Studio Tiburon die traditionsreiche Madden-Serie bisher nur zögerlich verbessert hatten. Inwieweit die zahlreichen neuen Features überzeugen können, klären wir in unserem ausführlichen Testbericht.

Das Spielprinzip:

Die Tutorials sind umfangreichDer Kern des Spieles ist nach wie vor der umfangreiche "Franchise"-Modus. In diesem übernehmen sie einen NFL-Verein ihrer Wahl. Hierbei kümmern sie sich unter anderem um die Kader-Zusammenstellung in der Pre-Season. Nach der Bekanntgabe des endgültigen Rosters muss sich der Spieler dann vor allem um anstehende Vertragsverlängerungen kümmern. Im Fokus des "Franchise"-Modus von Madden 16 steht somit einmal mehr die sportliche und finanzielle Entwicklung des Franchise über einen längeren Zeitraum. Die einzelnen Saisons unterteilen sich dabei in Pre-Season, Regular-Season, Play-Offs, Pro Bowl, Super Bowl, Post-Season und Draft. Madden 16 simuliert im "Franchise"-Modus folglich die komplette Spielzeit der NFL. Alternativ dazu haben die Entwickler auch in Madden 16 den für EA Sports-Spiele (FIFA, NBA, NHL) mittlerweile charakteristischen "Ultimate Team"-Modus implementiert. Der entsprechende "Sammelkarten"-Modus sorgt dabei auch in Madden 16 für zusätzliche Motivation. Auch im "Ultimate Team"-Modus steht dabei die Verbesserung des eigenen Teams im Fokus. Darüber hinaus haben die Entwickler vom EA Studio Tiburon mit "Draft Champions" einen komplett neuen Spielmodus in Madden 16 geschaffen. In diesem gilt es ein Fantasy Team in nur einer Saison zum Erfolg zu führen. In Madden 16 ist zudem auch der bereits aus den Vorgängern bekannte "Gauntlet"-Modus enthalten. Dabei handelt es sich um eine Aneinanderreihung von kurzen und immer schwieriger werdenden Aufgaben. Einsteiger in das Madden-Universum freuen sich zudem über zahlreiche Tutorials, die den Spieler systematisch mit den taktischen Feinheiten des American Footballs vertraut machen.  

Die Neuheiten:

Der neue Draft Champions-ModusDie wohl wichtigste Neuerung in Madden 16 ist der innovative Spielmodus "Draft Champions". In diesem Modus gilt es ein Fantasy Team aus aktuellen und ehemaligen NFL-Stars taktisch geschickt zusammenzustellen und dieses in nur wenigen Sessions zum Gewinn des Superbowls zu führen. In der Praxis entpuppt sich "Draft Champions" dabei als eine gute Ergänzung zu den bestehnden Spielmodi ("Ultimate Team" und "Franchise"). "Draft Champions" spielt sich kurzweilig und kann dennoch langfristig an den Bildschirm fesseln. Während der "Franchise"-Modus den Spieler vor allem durch die erforderliche Symbiose von sportlichen und finanziellen Erfolgen zu fordern vermag, stellt der "Draft Champions"-Modus den Spieler vor kurzfristige Herausforderungen. Zudem bietet Madden 16 gegenüber dem direkten Vorgänger deutlich mehr Optionen in Defensive und Offensive. Der Fokus der Entwickler lag dabei auf der Überarbeitung des Passsystemes von Madden 16. Zudem wurde auch das Laufspiel angepasst und mit zusätzlichen Optionen versehen. Darüber hinaus wurde auch die KI optimiert, so dass der Computergegner nun besser auf die Laufwege des Spielers reagiert. Das Ergebnis der entsprechenden Neuerungen ist ein taktiklastiges und damit weitgehend realistisches Gameplay. Die in Rede stehenden Detailverbesserungen im Hinblick auf KI und Spielphysik werten letztlich alle Spielmodi von Madden 16 nachhaltig auf. Hinsichtlich der KI-Verbesserungen ist jedoch gleichsam kritisch wie einschränkend anzumerken, dass der Computergegner mitunter drei identische Spielzüge in Folge zulässt. Erst beim vierten Mal reagiert die KI dann mit einer passenden taktischen Variante auf das insoweit redundante Gameplay des Spielers.   

Die Grafik:

Die Spielermodelle sind detailiertIn optischer Hinsicht überzeugt Madden 16 dank der zum Einsatz kommenden Ignite-Engine insbesondere mit detailierten Spielermodellen. In diesem Zusammenhang ist auch das kurz nach dem Release veröffentlichte kostenfreie "Player Likeness Update" lobend zu erwähnen. Insbesondere Stars vom Kaliber eines Tom Brady oder Cam Newton sind daher auf Anhieb zu erkennen. Darüber hinaus punktet Madden 16 mit einer fernsehreifen Präsentation. Zu erwähnen sind hierbei vor allem auch die originalgetreu nachgebauten Arenen. Zudem punktet Madden 16 mit zahllosen Details. So ist zum Beispiel bei Minustemperaturen sogar der Atem der virtuellen Athleten sichtbar. Auf der anderen Seite stört die Spielphysik von Madden 16 mit teilweise ungelenken Spieleranimationen und vereinzelten Clipping-Fehlern. Zudem ist in Madden 16 ein dezentes Flimmern des virtuellen Rasens in den unterschiedlichen Stadien zu beanstanden. Dennoch macht die Traditionsserie von EA Sports in der aktuellen Version auch einen grafischen Schritt nach vorne. Dies gilt jedoch vorrangig für die hier getestete PlayStation 4-Version von Madden 16. Während sich die Xbox One-Version von Madden 16 nicht hinter der PlayStation 4-Variante verstecken muss, stagnieren die Versionen für PlayStation 3 und Xbox 360 in technischer Hinsicht weitgehend.   

Der Sound:

Madden 16 sorgt nicht zuletzt dank seiner professionellen Kommentatoren für authentische NFL-Atmosphäre. Insbesondere die Halbzeitkommentare erweisen sich dabei als durchgängig passend. Die typische Schwäche von Sportsimulationen liegt in Madden 16 daher nicht vor. Zudem simuliert Madden 16 auch des realitätsnahen Einsatz von Richtmikrofonen, die dem Spieler ein akustisches Feedback der jeweiligen Spielsituation liefern. Schließlich muss auch der hervorragende Soundtrack von Madden 16 lobend erwähnt werden. Dank EA Traxx bietet Madden 16 dabei ein für EA Sports-Spiele charakteristisches Portfolio an lizenzierten Musikstücken. Einziger Kritikpunkt ist daher der Umstand, dass sich die ansonsten hervorragenden Kommentare leider zu schnell wiederholen. 

Die Steuerung:

Das Hauptmenü von Madden 16Die Navigation in den Menüs von Madden 16 erfolgt über die mittlerweile genreübergreifend verwendeten Kachel-Systeme. Im Hauptmenü hat der Spieler dabei die Wahl zwischen den Modi "Ultimate Team", "Franchise", "Draft Champions" sowie dem "Gatorade Skills Trainer". Darüber hinaus finden sich hier die selbsterklärenden Optionen "Play Now", "Practice" und "Online Head to Head". Schließlich kann der Spieler direkt zu "Super Bowl 50" springen oder unter dem Menüpunkt "Customize" die Roster und Playbooks von Madden 16 editieren. Zudem macht sie das Spiel unter dem Menüpunkt "See what´s new" mit den Neuerungen von Madden 16 bekannt. Zu den neuen Features der aktuellen Auflage der renomierten American Football-Simulation gehören dabei ein komplett überarbeitetes Passverteidigungssystem sowie neue Wurfoptionen für den Quarterback (Touch- und Rollout-Pässe). Ein entscheidendes Spielelement in Madden 16 ist die Auswahl der richtigen Taktik für den jeweils nächsten Spielzug. Dabei geben die virtuellen Playbooks dem Spieler viele taktische Optionen ("Passing Game" oder "Rushing Game") an die Hand. Zusätzlich wird für jeden Spielzug der durchschnittliche Yard-Gewinn oder Yard-Verlust aufgelistet. Madden 16 liefert dem Spieler dabei sinnvolle Spielzug-Vorschläge basierend auf den vorherigen Matches und den Playbooks der Gegner. Bei Bedarf kann sich der Spieler auf PlayStation 4 und Xbox One auch die entsprechenden Community-Tipps einblenden lassen. Zudem hat der Spieler in Madden 16 die Möglichkeit, sich eigene Playbooks für Offensive und Defensive zusammenzustellen. Hierbei muss der Spieler jedoch auf vorgefertigte Taktiken zurückgreifen. Eigene Taktiken lassen sich in Madden 16 nicht erstellen. So fehlt auch in der neuesten Version der traditionsreichen Madden-Serie insbesondere ein Screen über den sich Laufwege und Passrouten festlegen ließen. Lobend zu erwähnen ist hindessen die gut abgestimmte Lernkurve von Madden 16. Die in Rede stehende Kurve ist dank der unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade gut skalierbar. Insbesondere Anfänger bekommen in Madden 16 sinnvolle Hinweise und Anmerkungen. Zudem hat der Spieler jederzeit die Möglichkeit, die virtuellen Matches simulieren zu lassen. Wie in der Realität hat der Quarterback auch in Madden 16 nur ein kurzes Zeitfenster für einen erfolgreichen Pass zur Verfügung. Ansonsten drohen Sacks und Interceptions. Hier wird einmal mehr deutlich, dass das "Passing Game" weitaus risikoreicher ist als das klassische "Rushing Game". Dennoch hat der Quarterback in Madden 16 mehr Bewegungsfreiheit als in den Serienvorgängern. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine entsprechende Abschirmung der "Pocket" durch die Offensive-Line. Erstmals in der Seriengeschichte ist die Genauigkeit des Passversuches von der Position des Quarterbacks beim Wurf abhängig. So hat ein ungestörter Pass eine ungleich höhere Chance beim designierten Passempfänger (Tight End oder Wide Reciever) anzukommen als ein Panikwurf auf der Flucht vor einem Sack. Insgesamt hat der Quarterback in Madden 16 fünf unterschiedliche Wurfoptionen. So sind etwa extrem flache und sehr hohe Zuspiele möglich. Zudem haben die Entwickler vom EA Studio Tiburon die Steuerungsoptionen der Wide Reciever überarbeitet. So hat der Spieler in Madden 16 erstmals die Möglichkeit, einen riskanten "Aggressive Catch" auszuführen. Durch ein rechtzeitiges Drücken der Dreiecks-Taste des DualShock 4-Controllers wird der designierte Passempfänger versuchen, sich mit einem Hechtsprung den Ball zu sichern. Diese Option ist vor allem dann wichtig, wenn der Pass etwas zu lang ist und eine Interception droht. Des weiteren haben die Wide Reciever in Madden 16 die Möglichkeit, sich von vorneherein auf das Weiterlaufen nach einem erfolgreichen Catch zu fokussieren ("Run after catch"; RAC"). Schließlich kann sich ihr Wide Reciever auch auf das möglichst sichere Fangen des Balles beschränken ("Safe Catch"). Diese drei Optionen zur Steuerung des Verhaltens seiner Wide Reciever stehen dem Spieler solange zur Verfügung, wie sich der Ball in der Luft befindet. Entscheidend für einen präzisen Pass und einen erfolgreichen Catch bleibt jedoch das richtige Timing zwischen Quarterback und Passempfänger. So riskiert etwa ein Wide Reciever der einen flachen Pass mit "RAC" annimmt ein prozentual häufig auftretendes Fumble. Generell gilt, dass die neue Steuerungsmechanik von Madden 16 zu dynamischen Matches führt. Motivierend sind insbesondere die sporadisch auftretenden "Hail Mary"-Pässe. Gelingt es hierbei dem Passempfänger mit einem waghalsigen Hechtsprung den Ball einhändig in der Endzone des Gegners zu fangen und so das Spiel zu entscheiden, dann erriecht der Adrenalinpegel beim Spieler neue Höchstwerte. Obwohl die meisten der hier vorgestellten Neuerungen in Madden 16 die Offensive betreffen, bleibt dennoch festzuhalten, dass die Entwickler des EA Studios Tiburon auch in diesem Jahr ein weitgehend gelungenes Balancing zwischen Angriff und Verteidigung gefunden haben. Jedoch ist insoweit festzuhalten, dass das Laufspiel in Madden 16 leicht bevorteilt ist. Entgegen dem riskanten "Passing Game" birgt das "Rushing Game" in Madden 16 dabei nur wenige nicht kalkulierbare Optionen. Hinsichtlich des "Passing Games"  ist festzuhalten, dass insbesondere Spielzüge mit sich kreuzenden Reciever-Laufwegen tedenziell zu häufig zum Erfolg führen. Dieses Manko wird vor allem in den niedrigen Schwierigkeitsgraden augenscheinlich. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft das Scouting-System von Madden 16. Dieses ist zu redundant ausgefallen, so dass die Freischaltung der Spielerattribute zur lästigen Pflichtaufgabe wird. Darüber hinaus ist die Verteilung der wertvollen Entwicklungspunkte nur schwer nachvollziehbar, da sich Madden 16 insoweit auf wenige Leistungsträger beschränkt. In technischer Hinsicht nervt Madden 16 mit langen Ladezeiten zwischen den virtuellen Matches. Die Ladebildschirme versorgen den Spieler jedoch zugleich mit Informationen über die Form seiner virtuellen Athleten und deren Fortschritt im Erreichen der persönlichen Saisonziele. Ein weiterer gravierender Krtikpunkt ist der Umstand, dass auch in Madden 16 keine eigenen Spielzüge erstellbar sind. Allerdings bietet ihnen das Spiel die Möglichkeit, die vorhandenen Playbooks zu editieren.                 

Die Atmosphäre:

Madden 16 bietet originalgetreue StadienMadden 16 überzeugt mit originalgetreu nachgebauten Stadien und 3D-Publikum. Zudem kennt der neueste Teil der Traditionsserie wechselnde Jahreszeiten und Wetterverhältnisse. Hinzu kommen atmosphärische Flutlicht-Matches ("We are coming to you from under the lights"). Darüber hinaus haben die Entwickler vom EA Studio Tiburon bereits ein umfangreiches "Player likeness update" veröffentlicht. Der entsprechende kostenlose Download sorgt für glaubhafte Spielermodelle. Insbesondere die virtuellen Gesichter haben einen hohen Detailgrad und damit einen hohen Wiedererkennungswert. Zu Beginn der virtuellen Matches erfolgt zudem eine atmosphärische Vorstellung der potentiellen Schlüsselspieler (Quarterbacks, Running Backs und Wide Reciever). Darüber hinaus stimmt sie ein atmosphärischer Kameraflug über die Arena auf das kommende Match ein. Ohne zuviel zu verraten sei hier angemerkt, dass der virtuelle "Super Bowl"-Gewinn in Madden 16 mit einem spektakulären Konfetti-Regen gefeiert wird. Während der Partien sorgt ein gelungenes Maß an angefochtenen Schiedsrichterentscheidungen dafür, dass der Realismus via TV-Beweis auf eine neue Ebene gehoben wird. Die Schiedsrichter suchen dabei den Videobeweis und machen die virtuellen Partien dadurch noch spannender und authentischer. Sehr gelungen ist zudem der neue Spielmodus "Draft Champions". Hier gilt es sich ein komplettes Team zusammenzustellen. Zur Auswahl stehen dabei nicht nur die aktuellen Roster der NFL-Vereine sondern auch Legenden wie Brad Favre und John Elway. Über die Distanz von 15 Runden kann sich der Spieler pro Runde einen von drei vorgeschlagenen Athleten aussuchen. Im besten Fall ergänzt der gewählte Spieler das Basisteam derart sinnvoll, dass das gesamte Team nachhaltig aufgewertet wird. In der ersten Draft-Runde wählt der Spieler dabei einen Trainer aus, der sein virtuelles Team entweder defensiv oder offensiv ausrichtet. Bei den anschließenden Drafts sollte der Spieler nicht nur auf die Gesamtwertung der virtuellen Profis achten, sondern vielmehr Schwachstellen im eigenen Team sinnvoll ergänzen. Zudem sollten die bevorzugten Spielweisen der in Rede stehenden Profis weitgehend mit den Spezialisierungen des Coaches übereinstimmen um so wichtige Synergie-Effekte auszulösen. Die Spielerwahl ist dabei einerseits glücksabhängig. Auf der anderen Seite kommt dem entsprechenden Auswahlverfahren eine große taktische Bedeutung zu. Auf Grund der kurzen Saison hat der Spieler kaum Zeit, um die taktischen Defizite im Modus "Draft Champions" zu beheben. Die einzelnen Viertel sind hierbei auf eine Zeit von drei Minuten ausgelegt. In der Folge spielt sich der neue Spielmodus gleichsam motivierend wie unterhaltsam. Für ausreichend Motivation sorgen zudem die freischaltbaren Belohnungen in diesem Modus von Madden 16. Als Belohnung winken hierbei auch Extras für die anderen Spielmodi von Madden 16. Beispielhaft seien hier die Packs für den "Ultimate Team"-Modus von Madden 16 angeführt. Das entsprechende Zwischenfazit zum "Draft Champions"-Modus fällt daher uneingeschränkt positiv aus. Der in Rede stehende Spielmodus eignet sich insbesondere für Spieler denen der "Franchise"-Modus zu zeitaufwändig ist und die immer wieder kurzfristig vor neue Herausforderungen gestellt werden wollen. Auf der anderen Seite ist festzuhalten, dass der Karriere-Modus von Madden 16 ("Franchise") den Spieler sowohl mit kurzfristigen Zielen für das nächste Spiel als auch mit langfristigen Aufgaben für die gesamte Saison konfrontiert. So gilt es etwa für Quarterbacks eine bestimmte Anzahl an Touchdown-Pässen über die Saison verteilt zu werfen während Wide Reciever und Running Backs sich an der Anzahl erzielter Yards messen lassen müssen. Erreichen ihre Schlüsselspieler die gesteckten Ziele so winken korrespondierende Erfahrungspunkte und ein nachhaltig gestärktes Selbstbewusstsein. Überzeugen kann Madden 16 zudem durch die gelungenen Vertragsverhandlungen mit den virtuellen Athleten. Diese lehnen wenig lukrative Angebote kurzerhand ab. Das Spielerverhalten bleibt jedoch insoweit stets nachvollziehbar. In Verbindung mit der ebenfalls implementierten "Salary Cap" gestalten sich die wichtigen Vertragsverhandlungen daher durchaus authentisch. Doch wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. So agiert die KI während der regulären Spielzeit selbst auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad weitgehend harmlos. Allerdings drehen ihre Computergegner in der "Crunch-Time" der virtuellen Matches mächtig auf. Insbesondere die "No Huddle"-Offense der KI ist kaum zu stoppen, da der gegnerische Quarterback nun nahezu jeden Pass an den Mann bringt. Ein weiterer Kritikpunkt ist die eingeschränkte Spielzeit pro Match in Madden 16. Da die reale Spieldauer hier deutlich abweicht, kommt es in der Folge zu unkonsistenten Statistiken. Insbesondere sind auch die Daten ihres Quarterbacks (Anzahl von Touchdown-Pässen und Interceptions) hiervon betroffen.            

Der Multiplayer-Modus:

Erbitterte Rivalen im DuellDer Multiplayer-Modus von Madden 16 bietet dem Spieler die Möglichkeit, zu spannenden Matches gegen seine Freunde anzutreten. Die virtuellen Duelle sorgen dabei für packende Action und werden online (2 Spieler) oder offline (2 bis 4 Spieler) ausgetragen. Unter anderem kann der Spieler hierbei zwischen den Modi Ultimate Team und Draft Champions wählen. Allen Modi gemein sind die über virtuelle Richtmikrofone eingefangenen Tackling-Sounds. Diese sorgen auch in Madden 16 wieder für eine dichte Football-Atmosphäre und werten den Multiplayer-Modus nachhaltig auf. In technischer Hinsicht ist insbesondere der stabile Netzcode positiv zu erwähnen. Dieser sorgt für weitestgehend lagfreie Matches im Online-Modus. Im Ergebnis bietet der Multiplayer-Modus von Madden 16 daher ein gehöriges Maß an Langzeitmotivation.

Fazit und Gesamtwertung:

Die traditionsreiche Madden-Serie meldet sich mit Madden 16 erfolgreich zurück. Dabei haben Präsentation, Ballphysik, Spielermodelle und Gegner-KI in Madden 16 einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. So wartet der neueste Serienteil mit sinnvollen Verbesserungen in allen Spielbereichen ("Franchise"-Modus, "Ultimate Team"-Modus) auf. Insbesondere bietet Madden 16 dem Spieler deutlich mehr Möglichkeiten im Offensivspiel. Beispielhaft seien hier die neuen Wurfoptionen des Quarterbacks und die erweiterte Bewegungssteuerung bei den Wide Recievern genannt. Im Ergebnis kommt es in Madden 16 zu dynamischen und taktisch fordernden Duellen im Kampf um die benötigten Yards für das nächste First Down. Allein die in Rede stehenden Gameplay-Verbesserungen machen Madde 16 zu einer klaren Kaufempfehlung für alle American Football-Fans. Den Entwicklern von EA Tiburon gelingt dabei das Kunststück, an den richtigen Stellschrauben zu drehen, um so sämtliche Spielmodi aufzuwerten. Auch wenn die entsprechenden Fortschritte sich vorrangig auf Kleinigkeiten beziehen, tragen sie in der Summe dennoch zu einer noch realistischeren Umsetzung des American Football-Sportes bei. Gewissermaßen als Bonus bekommt der Käufer in Madden 16 zudem dem innovativen und motivierenden Spielmodus "Draft Champions". Im Gegensatz zu der hier getesteten PlayStation 4-Version von Madden 16 stagnieren die entsprechenden Versionen für PlayStation 3 und Xbox 360 in technischer Hinsicht. Grafik und Sound bewegen sich hierbei auf dem Niveau der Vorjahres-Version. Allerdings ist auch auf diesen Konsolen der "Draft Champions"-Modus implementiert. Dagegen entfallen auf den betagteren Konsolen die Anpassungen in den Bewegungsoptionen der designierten Passempfänger. Lediglich die Erweiterungen hinsichtlich der Wurfoptionen des Quaterbacks haben insoweit den Weg in das Spiel gefunden.

 

Spielspaßwertung: 87 %

 

Releasedatum: 27.08.2015

 

Technische Daten:

  • Publisher: Electronic Arts
  • Entwickler: EA Sports
  • Videomodi: 1080p
  • Festplatte: 24 GB
  • USK: keine Altersbeschränkung