Regiments - Review (PC)

 

Der Kalte Krieg eskaliert !

Der Publisher Microprose und die Entwickler von Birds Eyes Games haben mit Regiments ein Echtzeittaktik-Spiel veröffentlicht. Auf den ersten Blick fasziniert vor allem das ungewöhnliche Szenario von Regiments. Im Echtzeittaktik-Spiel von Microprose wird Deutschland im Schicksalsjahr 1989 zum Schlachtfeld zwischen NATO-Truppen und dem Warschauer Pakt. Der Kalte Krieg eskaliert in Regiments. Ob der Titel von Birds Eyes Games auch abseits des originellen Szenarios überzeugen kann, klären wir in unserem ausführlichen Testbericht.

Das Spielprinzip:

regimentsscreenshot001Regiments ist seines Zeichens ein Solo-RTS-Game des Indie-Entwicklers Birds Eyes Games. Regiments versetzt den Spieler in den Juni des deutschen Schicksalsjahres 1989. In einer alternativen Timeline haben die Volksaufstände in der DDR nicht zu einer friedlichen Wende geführt. Vielmehr eskaliert die Situation zu einem bewaffneten Konflikt. Aus dem "Kalten Krieg" wird somit ein realer Konflikt zwischen den beiden Blöcken (NATO und Warschauer Pakt). Regiments schickt euch damit in Echtzeit in den 3. Weltkrieg. Das entsprechende Szenario wirkt durchaus glaubwürdig auch wenn es in Videospielen bislang selten umgesetzt wurde. Ihr spielt den "Heißen Juni" in Regiments in mehreren, thematisch verknüpften Operationen nach. Alternativ dazu spielt ihr einen von drei Skrimish-Modi. Für erreichte Ziele erhält der Spieler "Siegpunkte". Diese lassen sich zwischen den Gefechten auf vielfältige Art und Weise ausgeben. So lasssen sich etwa Verluste ersetzen und einzelne Einheiten können verbessert werden. Zum Beispiel kann der Spieler ein Panzermodell gegen seinen Nachfolger eintauschen. Außerdem kann der Spieler zusätzliche Züge aufstellen. Die Einheiten des Spielers gewinnen in den Gefechten an Erfahrung, so das Veteranen-Einheiten mit Rekruten-Verbänden zumeist kurzen Prozess machen. Der Spieler hat damit die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte in Regiments zu setzen. Beispielsweise kann sich der Spieler entscheiden, ob er auf Elite-Einheiten setzt oder versucht den KI-Gegner mit der bloßen Masse an Einheiten zu "überrollen".Für das erfolgreiche Absolvieren der Operationen in Regiments ist in allen Fällen der taktisch geschickte Einsatz der verbundenen Waffengattungen entscheidend. So geraten die eigenen Kampfpanzer ohne vorherige Aufklärung durch Spähpanzer schnell in einen Hinterhalt. Zudem empfiehlt es sich, eingegrabene Gegner via Artillerieangriff oder Luftschlag zunächst zu unterdrücken oder bestenfalls ganz zu vertreiben. Neben der eigenen Artillerie (M109-Haubitzen, M106-Mörser etc.) kann der Spieler auch "Off-Map"-Unterstützung herbeirufen. Im einzelnen sind dies Luftangriffe mit Clusterbomben bzw. Napalm oder der Einsatz schwerer Artillerie. Alternativ dazu initiiert der Spieler Sperrfeuer oder Nebelgrananten. Die Unterstützung von Außen hat dabei immer eine Vorlaufzeit. Zudem können einfliegende Kampfflugzeuge auch abgeschossen werden. Mit einem Blick sollte der Spieler bei der Anforderung von Luft- oder Artillerieunterstützung zudem immer seine KI-Verbündeten im Auge haben. Nur so lassen sich "Friendly Fire"-Situationen effektiv vermeiden. Generell gilt, das die Einheiten des Spielers im Rückzugsgebiet zahlreiche Vorteile (schelleres Reparieren und Aufmunitionieren) genießen. Die angesprochenen Operationen bilden faktisch die Kampagne von Regiments. Da verwundert es nicht, das die Operationen thematisch zusammenhängen. In den dynamischen Operationen ist dem Spieler ein Regiment vorgegeben. Mittels "Operationspunkten" lassen sich darüber hinaus bis zu drei "Task-Forces" angliedern. Alternativ dazu kann der Spieler auch eventuelle Verluste ausgleichen. Darüber hinaus erhält der Spieler wahlweise mehr "Deployment"-Punkte oder aber mehr "Taktische"-Punkte für Luft- und Artillerieunterstützung. Je erfolgreicher der Spieler agiert, umso mehr spielinterne Vorteile kann er erwerben. Generell gilt, das der Spieler in Regiments im heißen Juni auf allen Seiten zum Einsatz kommt. Manche der Operationen gliedern sich in mehrere Ettapen. Die Ettapen bestehen ihrerseits wiederum aus verschiedenen Phasen. Jede Ettape hat eine maximale Anzahl an Phasen, innerhalb derer ihr den eigentlichen Auftrag erfüllen müsst. Neben den mehrstufigen Operationen (Ettapen) gibt es auch solche, die lediglich mehrphasig sind. Regiments speichert nach jeder Phase automatisch. Bei Scheitern kann der Spieler jederzeit wieder einsteigen. Die eigentliche Story von Regiments wird dabei in Form von Logbüchern erzählt. Wer trotz anpassbarem Schwierigkeitsgrad nicht weiterkommt, der kann die entsprechende Operation auch überspringen.             

Die Neuheiten:

regimentsscreenshot002Hinsichtlich der innovativen Neuheiten ist an erster Stelle das ausführliche "In-Game"-Lexikon zu erwähnen. Die in Rede stehende Enzyklopädie stellt alle Einheiten von Regiments nach Nationen geordnet dar. Die Anzahl an simulierten Einheiten durchbricht dabei die magische Marke von 100 Fahrzeugen und Hubschraubern. Zu Schlachtbeginn stehen dem virtuellen Feldherrn sog. "Deployment"-Punkte zur Verfügung. Mit Hilfe der in Rede stehenden Punkte wählt ihr eure Starteinheiten aus. Dabei reichen die "Deployment"-Punkte meist nicht aus, um alle Einheiten gleichzeitig einzusetzen. Im Laufe der Kämpfe sammeln ihre virtuellen Einheiten Erfahrung und steigen im Rang auf. Die entsprechenden Veteranen-Einheiten sind dabei deutlich kampfstärker als nicht kampferprobte Verbände. Eventuelle Verluste werden durch Rekruten ersetzt. Es empfiehlt sich daher ihre Einheiten rechtzeitig aufzumunitionieren oder zum "Heilen" zurückzuziehen. Zurückgezogene Einheiten könnt ihr nach einigen Sekunden wieder zurück auf das Schlachtfeld beordern. Ein umsichtiges Einheiten-Management ist dabei der Schlüssel zum taktischen Erfolg in Regiments. In technischer Hinsicht kommen die "Deployment"-Punkte von zurückgezogenen oder vernichteten Einheiten in einen separaten Pool und wandern nur langsam wieder zurück in den eigentlichen "Deployment"-Pool.     

Die Grafik:

regimentsscreenshot003In Sachen Grafik punktet das Echtzeittaktik-Spiel von Microprose mit detaillierten Fahrzeugen und ordentlichen Effekten. Letztere umfassen u.a. Feuer, Trefferblitze sowie Abpraller. Der hohe Detailgrad von Regiments wird naturgemäß besonders in den hohen Zoomstufen deutlich. Bei maximal herangezoomter Kamera wird deutlich, das Fahrzeuge, Flugzeuge und Hubschrauber aufwändig modelliert sind. Ein Detail am Rande ist der Umstand, das die Hubschrauber in Regiments Wasser realitätsgetreu aufwirbeln. Leider ist die virtuelle Infanterie in Regiments nur rudimentär animiert. Die Bewegungen ihrer Fußsoldaten wirken aufgrund der wenigen Animationsphasen hölzern. Auch die eintönige Topografie in den virtuellen Karten ist ein in diesem Zusammenhang zu erwähnender Kritikpunkt.

 

Der Sound:

In akustischer Hinischt überzeugt Regiments mit einer wuchtigen Soundkulisse und einem zum Jahr 1989 passenden Soundtrack. Insbesondere die Detonationen von Panzer- und Artilleriegranaten werden akustisch überzeugend in Szene gesetzt. Zudem stellen sich dem Spieler beim "Pfeifen" der Raketenwerfer unweigerlich die Nackenhaare auf. 

Die Steuerung:

regimentsscreenshot004Regiments kennt vier unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Es empfiehlt sich dennoch insbesondere für Einsteiger im RTS-Genre einen Blick in die ausführlichen Tutorials zu werfen. Zudem ist das Spieltempo regelbar. Der Spieler kann die virtuellen Gefechte pausieren, um in Ruhe seine Befehle zu geben. Regiments umfasst sieben Operationen und drei Skirmish-Modi, die sich auf 19 Maps verteilen. Regiments zeigt sich vergleichsweise (Warno) zugänglich. So kommandiert ihr im Echtzeittaktik-Spiel von Microprose eine noch überschaubare Anzahl von Einheiten. Je 4 Züge an Kampfpanzern bzw. Schützenpanzern stehen unter ihrem Kommando. Darüber hinaus verfügt der Spieler im Regelfall über Späh - und Flakpanzer. Dazu kommen Artillerie (inklusive Raketenwerfern), Kampfhubschrauber und eine Nachschubeinheit. Auch die Kriegsareale sind zumindest überschaubar. Auf der niedrigsten Zoomstufe ist dabei das ganze Schlachtfeld sichtbar. Regiments verwendet in alllen Zoomstufen die obligatorischen Nato-Symbole. Erklärt werden die auf den ersten Blick kryptischen Zeichen über Tool-Tipps. Weitere Informationen bekommt der Spieler in den Tutorials und der umfangreichen "Regipedia"-Funktion von Regiments. Die Steuerung ist durchdacht und intuitiv. Zoomt der Spieler auf eine Einheit, so verfolgt die Kamera diese fortan automatisch. Die Spielgeschwindigkeit lässt sich stufenweise bis zum Stillstand herrunterregeln bzw. bei Bedarf auch verdoppeln. Befehle lassen sich vollkommen unabhängig von der gewählten Spielgeschwindigkeit geben. In Regiments steuert der Spieler nicht jedes Fahrzeug einzeln sondern jeweils den ganzen Zug. Lobend zu erwähnen ist zudem die gute KI von Regiments. So graben sich die Einheiten nach einiger Zeit automatisch ein. Bei Erteilung des Rückzugsbefehls zünden die Fahrzeuge zudem ihre eigenen Nebelwerfer und fahren rückwärts um die maximale Frontpanzerung auszunutzen. Regiments verfügt über 19 Karten und drei hochgradig anpassbare Skirmish-Spielmodi. Dabei kann der Spieler insoweit Tageszeit und Wetter festlegen. So sind sogar Nachtgefechte bei Vollmond möglich. Das Kernstück von Regiments sind jedoch die sieben Operationen des Echtzeittaktik-Spiels. Die in Rede stehenden Operationen bestehen aus einzelnen vorgegebenen Gefechten. Die einzelnen Operationen bilden wiederum die Kampagne. Nach jedem absolvierten Gefecht bietet euch Regiments eine Speichermöglichkeit. Die überschaubare Einheitenanzahl und das moderate (änderbare) Spieltempo sorgen für die leichte Zugänglichkeit von Regiments. Dennoch fordert Regiments schon auf dem normalen Schwierigkeitsgrad vom Spieler einiges an Können. Hinzu kommt, das in laufenden Gefechten nicht gespeichert werden kann. Dies ist besonders ärgerlich in den Skirmish-Modi. Die in Rede stehenden Gefechte dauern je nach Wahl des Spielers 20, 30 oder 40 Minuten. In der Aufstellungsphase platzierte Einheiten haben optional eine befestigte Stellung. Zudem gräbt sich Infanterie auch während der Gefechte in zwei Stufen ein. Die anderen Landeinheiten verfügen zumindest über eine Befestigungsstufe. Dabei erhöht sich der Verteidigungswert der eingegrabenen Einheiten nachhaltig. In Regiments verfügt ihr auch über "Taktische Punkte". Mit diesen könnt ihr unter anderem Flugzeuge und schwere Artillerie anfordern. Die diesbezüglichen Möglichkeiten hängen dabei von der Struktur eures Regiments sowie der angegliederten Task Force ab. Die jeweilige Unterstützung ist in Regiments immer mit einem "Cooldown" versehen. Ein bemerkenswertes Detail am Rande ist der Umstand, das sich mit Artillerie das nächtliche Schlachtfeld beleuchten lässt. Zudem lässt sich mit Rauchgranaten der eigene Rückzug bzw. der Angriff von Infanterie vernebeln. Diese taktischen Mittel setzt auch die überzeugend agierende KI geschickt ein. Die Steuerung von Regiments ist auch im engeren Sinne rundum gelungen. So gibt es im RTS-Game von Microprose für alle wichtigen Aktionen "Hotkeys". Insbesondere lassen sich mittels Shift-Taste Befehle aneinanderreihen. So kann zum Beispiel motorisierte Infanterie aufgesessen zu einem bestimmten Punkt auf der Karte geschickt werden, um danach automatisch abzusitzen und in eine vorgegebene Richtung zu blicken. Generell gilt, das motorisierte Infanterie aufgesessen schnell unterwegs ist. Dabei können eure Fußsoldaten aber nur im abgesessenen Zustand kämpfen. Ein Detail am Rande ist der Umstand, das Sicht- und Feuerreichweite eurer Einheiten optional einblendbar sind. Dabei geben Gebäude und Wald hilfreiche Deckung. Regiments bietet dem Spieler drei Skirmish-Modi. In "Mobile Defense" stehen euch LKW zur Verfügung. Mit diesen gilt es, Zivilisten aus verschiedenen Kampfgebieten zu evakuieren. In "Meeting Engagement" kämpft ihr um Zonen, die euch Siegpunkte bringen. Dabei wechseln die Zonen (vorhersehbar) ihre Position. Im Spielmodus "Attack" erobert ihr Zonen des Gegners. Auf 19 Karten stehen dem Spieler in diesem Zusammenhang insgesamt 21 Regimenter zur Verfügung. Während der Schlachten kommen jeweils noch diverse Task Forces zur Unterstützung hinzu. Anders als in der Kampagne bekommt ihr in den Skirmish-Modi langsam aber stetig neue "Deployment"-Punkte. Zudem haben die Einheiten hier eine unbegrenzte Anzahl an "Leben". Dank der Vielzahl an Karten, den drei Spielmodi und den 21 spielbaren Regimentern mit ihren Task Forces bietet Regiments viel Abwechslung. Darüber hinaus garantieren die gute KI und die drei Schwierigkeitsgrade nachhaltigen Spielspaß. Bei allem ungeteilten Lob sind in diesem Zusammenhang auch einige Kritikpunkte zu erwähnen. Neben der verbesserungswürdigen Zoomfunktion ist hier die eingeschränkte Funktionsauswahl hinsichtlich der Fahrzeugsteuerung kritisch anzumerken, Insbesondere im Vergleich zum direkten Konkurrenten Warno kennt Regiments nur eine überschaubare Anzahl von Befehlsoptionen. Im Einzelnen sind dies "Schnelles Vorrücken", "Ausrichten", Rückwärtsfahren", "Feuer unterdrücken" sowie "Rückzug". Des weiteren ist zu bemängeln, das abgesessene Infanteristen immer eng bei ihren Schützenpanzern bleiben, anstatt sich weitläufig aufzufächern. Im Ergebnis werden ihre Infanteristen in Regiments zum leichten Ziel für gegnerische Artillerie.               

Die Atmosphäre:

regimentsscreenshot005Regiments bietet dank realistischer Taktiken spannende Gefechte (Schusswechsel). Im Echtzeittaktik-Spiel von Microprose befehligt ihr ein modifizierbares Truppendeck. Die in Rede stehende Kernarmee besteht dabei aus echten Einheiten der 80er-Jahre. Die über 100 realistischen Einheitentypen tragen wesentlich zum glaubwürdigen Szenario von Regiments bei. Das Gameplay ist fordernd aber nicht hektisch. Die wohl größte Stärke von Regiments sind die virtuellen Gefechte. Insbesondere die spannenden Raketenduelle mit ihren Rauchspuren haben uns während unserer Test-Sessions fasziniert. Von drahtgelenkten Milan-Raketen, TOWs und Konkurs-Raketen bis hin zu mobilen Raketenwerfern (MARS) sind alle entsprechenden Einheiten in Regiments vertreten. Zudem punktet Regiments mit einem realistischen Abprallwinkel der Geschosse (Panzerwannen, Gelände etc.). Das ballistische Verhalten der Geschosse ist vor allem beim nächtlichen Einsatz von Leuchtspurmunition zu erkennen. Für Einzelgefechte oder Operationen gilt, das sich die virtuellen Schlachten zumeist sehr dynamisch spielen. Wie in klassischen "Capture-The-Flag"-Partien gilt es diverse Zielgebiete (Dorf, Bahnhof, Fabrikanlage etc.) zu erobern. Dabei verschieben sich die Zielgebiete während der Operation. Der Spieler muss mithin flexibel vorrücken. In vielen Gefechten hat der Spieler zudem Verbündete an seiner Seite. Diese rücken gemeinsam mit den Einheiten des Spielers vor. Ihre Verbündeten besetzen zudem Einsatzziele selbstständig. Die KI macht in Regiments generell einen guten Job. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil des RTS-Games von Microprose. Die Missionen in Regiments sind sehr abwechslungsreich. So gilt es etwa einen überlegenen Feind bei Nacht aufzuklären. In einer anderen Phase muss eine Stellung gehalten werden. Oftmals müssen strategisch wichtige Punkte (häufig mit Unterstützung von Alliierten) erobert werden. Schließlich gilt es auch, den Rückzug verbündeter Truppen zu sichern. Die angesprochene Abwechslung sowie das hohe Niveau der Spielmechanik führen in Regiments zu dynamischen Operationen. Der Spielspaß ist insoweit garantiert, zumal der Spieler stets über die fiktiven Ereignisse im Juni 1989 informiert werden will. Es gibt hinsichtlich der Atmosphäre aber auch einige Kritikpunkte am RTS-Game von Birds Eyes Games. So ist das Terrain meist flach und die Infanterie entfernt sich nicht von ihren Schützenpanzern. Zudem wird die Hintergrundhandlung überwiegend in Textnachrichten vorgetragen.      

Der Realismus:

regimentsscreenshot006In Regiments haben die Indie-Entwickler von Birds Eyes Games über 100 Einheitentypen realitätsgetreu umgesetzt. Insbesondere ehemalige Bundeswehrsoldaten finden in Regiments zahlreiche bekannte Einheiten (Leopard, Marder, Fuchs, Luchs, Wolf, Gepard, LARS etc.) wieder. Generell gilt, das Regiments eine große Anzahl von authentischen Einheiten quer über alle Kriegsparteien simuliert. Die Kampagne beginnt im Sommer 1989 in der DDR. Hier führt ihr ein NVA-Regiment gegen "rebellische" Einheiten aus den eigenen Reihen. Der Aufstand eskaliert endgültig, als Chemiewaffen zum Einsatz kommen. Dabei ist der Chemiewaffenangriff auch auf dem Schlachtfeld zu sehen. So geraten die Einheiten im "Grünen Nebel" schneller in Panik und erleiden höhere Verluste. In der zweiten Operation übernehmen sie dann Bundeswehreinheiten, die an der innerdeutschen Grenze zum Einsatz kommen. Dabei gilt es, diverse Störsender auszuschalten und einen Bahnhof zu sichern und anschließend zu verteidigen. Generell gilt das Regiments den Spagat zwischen "zu simpel" und "zu komplex" schafft. Dabei erreicht Regiments nicht die Komplexität und das Realitätslevel eines Warno. Der Spieler befehligt in Regiments nur ein gutes Dutzend Trupps (Züge) gleichzeitig. Dabei sind insbesondere Grundbefehle wie "Turm ausrichten" und "Rückwärtsfahrt" möglich. Die durchweg gute KI verschießt übrigens bei erteiltem Rückzugbefehl selbstständig die eigenen Nebelwerfer und wendet dem Gegner automatisch die stark gepanzerte Front zu. Mikromanagement-Enthusiasten kommen also nur bedingt auf ihre Kosten. Im Echtzeittaktik-Spiel von Microprose übernehmt ihr vorgegebene Regimenter. An diese könnt ihr wiederum Task Forces angliedern und so eure Regimenter individualisieren. Die Vielzahl der Einheiten ist in "Squads" (Züge) gegliedert. So bilden etwa 4 Kampfpanzer einen Zug. Generell gilt, das Frontalangriffe auf befestigte Stellungen in den meisten Fällen zum Scheitern verurteilt sind. Neben ausreichender Feuerkraft empfehlen sich insoweit Flankenangriffe und der Einsatz kombinierter Waffengattungen. Artillerie und Luftschläge halten den Feind insoweit nieder. Zudem spielt auch die unterschiedliche Sichtweite (bei Nacht eingeschränkt) eine Rolle.    

Fazit und Gesamtwertung:

Regiments bietet dynamische und sehr spannende Gefechte. Insbesondere eignet sich das Echtzeittaktik-Spiel von Microprose für Spieler die gerne mit spezialisierten Einheiten operieren. Allerdings erreicht Regiments dabei nicht die Komplexität eines Warno. Dabei verfügt Regiments über gute Tutorials und eine sinnvoll ansteigende Lernkurve. Im Ergebnis ist der RTS-Titel auch für Einsteiger geeignet. Regiments ist damit ein gelungenes Debüt von Birds Eyes Games. Insbesondere kombiniert der Echtzeittaktik-Titel gekonnt Zugänglichkeit und Komplexität. Die Einheiten sind aufwändig modelliert und das Schlachtfeld verändert in den heftigen Kämpfen sein Aussehen. Zudem ist auch die Story im alternativ verlaufenden Juni 1989 sehr spannend. Die dynamischen Operationen sind bei aller Zugänglichkeit dennoch taktisch fordernd. Hinzu kommt der abwechslungsreiche Skirmish-Modus mit seinen drei Spielmodi. Für Einzelspieler bietet Regiments ein gelungenes Rundumpaket. Auf der anderen Seite eignet sich Regiments in erster Linie nicht für Spieler, die sich ein umfangreiches Mikromanagement und weitläufige Schlachtfelder mit mehreren Fronten wünschen. Darüber hinaus enthält Regiments zumindest in der Releaseversion leider keine Multiplayer-Modi. 

 

Spielspaßwertung: 78 %

 

Releasedatum: 16.08.2022

 

Minimale Systemanforderungen:

  • Prozessor: Intel Core 2 Duo, AMD Phenom 9950
  • Grafikkarte: Nvidia GTX 750, Radeon RX 550
  • Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
  • Festplatte: 35 GB