Gelingt NBA 2K20 der Dunking ?

Ähnlich wie bei der FIFA-Serie des großen Konkurrenten EA Sports, steht der Spieler auch bei der NBA 2K-Serie von 2K Sports vor der Wahl, ob er das jährlich erscheinende Update kaufen soll oder aber bei der Vorjahresversion bleibt. Nachdem EA Sports den direkten Konkurenten NBA Live schon lange eingestellt hat, liegen die offiziellen Lizenzen der NBA nun bei 2K Sports. NBA 2K20 ist die einzige ernsthafte Basketball-Simulation auf dem Markt. Entsprechend ausgereift ist daher das Gameplay von NBA 2K20. Warum die Entwickler von Visual Concepts mit dem aktuellen Serienteil dennoch eine fragwürdige Richtung eingeschlagen haben, klären wir in unserem ausführlichen Testbericht.

Das Spielprinzip:

NBA 2K20 bietet serientypisch eine große Auswahl an Online- und Offline-Modi. Die Serie steht seit Jahren für großen Umfang und realitätsgetreue Präsentation. Über das Hauptmenü sind die Modi "Mein Team", "Meine Karriere", "Meine Liga" und "Schnelles Spiel" abrufbar. Darüber hinaus kann sich der Spieler hier die insgesamt 45 Folgen der 6. Saison von 2KTV ansehen. Im Folgenden soll hier auf die unterschiedlichen Offline-Modi in NBA 2K20 eingegangen werden. Im Modus "Mein Team" stellt der Spieler ein Team aus seinen Lieblings-NBA-Spielern aller Zeiten zusammen. Dies geschieht über Kartenpacks und kostenlose Kabinen-Codes. Demgegenüber erstellt der Spieler im Modus "Meine Karriere" sein virtuelles Alter Ego und erkämpft sich seinen Platz im "Haifisch-Becken" der NBA. Schließlich übernimmt der Spieler im Modus "Meine LIga" die  Leitung eines NBA-Franchises und baut mit dem Team seiner Wahl über bis zu 80 Saisons eine Dynastie auf. Dabei hat der Spieler zu Beginn seiner Karriere die Wahl, ob er mit einem der 30 aktuellen NBA-Vereine spielen will. Weitere Optionen sind hierbei die "Liga Expansion" sowie die "Individuelle Liga". In letzterer können insbesondere auch historische NBA-Teams vom Spieler übernommen werden. Hat sich der Spieler für eine der drei Optionen entschieden, steht er vor der Wahl, ob er seine Saison am ersten Spieltag oder bereits in der "Offseason" (Draft, Free Agents) starten will. Der "Meine Liga"-Modus bietet eine "Social Media"-Sektion und eine Tradeliste. Letztere ermöglicht es dem Spieler, konkrete Transferziele (An- und Verkauf sowie unverkäuflich) vorzugeben. Gesteuert wird der "Meine Liga"-Modus über die Kalender-Ansicht. Hier sind die einzelnen Trainingstage und Ligaspiele sequentiell anwählbar. Per "Kreis"-Taste lässt sich hier die erweiterte Navigation (Neues aus der Liga, Management, Coaching, Scouting, Training, Expansion, Umzug, Tabelle, Saison-Statistiken) aufrufen. Zusätzlich beinhaltet der "Meine Liga"-Modus den Unterpunkt "Mein GM 2.0" sowie einen vollwertigen WNBA-Saisonmodus. Während der Ladepausen im Vorfeld eines Spiels werden dabei 45 Folgen 2KTV aus der 6. Saison abgespielt.

Die Neuheiten:

Die augenscheinlichste Neuerung in NBA 2K20 ist die erstmals in einem Spiel der Serie spielbare WNBA. Die Lizenzen von 2K Sports umfassen alle aktuellen WNBA-Teams. Die 12 Teams mit mehr als 140 Spielerinnen sind in den Modi "Jetzt Spielen" und "Saison-Modus" spielbar. NBA 2K20 überzeugt zudem mit einem umfangeichen Editor für Kader und Spieler. Darüber hinaus bietet der neueste Serienteil neue Spieleranimationen. In der Folge heben sich unterschiedliche Spielertypen deutlicher voneinader ab. Des weiteren bietet der "Mein Team"-Modus den neuen "Triple Threat" sowie mehrere exklusive Events, Preise und Bestenlisten. Auch der Storymodus von NBA 2K20 ("Meine Karriere") überzeugt in der aktuellen Ausgabe mit einer bodenständigen Storyline rund um einen College-Absolventen, der in der NBA Fuß fassen will. Der in Rede stehende Karrieremodus lag offensichtlich im Fokus der Entwickler von Virtual Concepts. Mit dabei sind u.a. die digitalen Pendants der realen Schauspieler Idris Elba und Rosario Dawson. Da verwundert es auch nicht, das der "Meine Karriere"-Modus eigens von LeBron James, Maverick Carter und Springhill Entertainment produziert wurde. Neben der glaubwürdigen Story überzeugt der "Karriere-Modus" auch mit einer Starbesetzung an echten Basketball-Charakteren. Zudem bietet der "Karriere Modus" von NBA 2K20 ein überarbeitetes Spielerentwicklungs-System. Des weiteren wurde "Das Viertel" gegenüber der Vorjahresversion überarbeitet. NBA 2K20 bietet mehr "2K Compete-Events", mehr freischaltbare Animationen und exklusive Ausrüstung. Darüber hinaus verspricht der Entwickler Virtual Concepts für NBA 2K20 die "realistischste Spielersteuerung aller Zeiten". In diesem Zusammenhang wurden im neuesten Serienteil zahlreiche Verbesserungen im Hinblick auf das Gameplay vorgenommen. Im Einzelnen sind dies die verbesserte Wurfsteuerung, ein neues "Dribbling-Size-Up-System" und ein verbessertes Kollisionsverhalten abseits des Balls. Zudem profitiert NBA 2K20 im Defensivspiel nachhaltig vom neuen "Read-&-React"-Feature. Neben diesen lobenswerten Ansätzen gibt es jedoch auch Anlass zu Kritik.So bietet NBA 2K20 nur wenig spielerische Unterschiede gegenüber der Vorjahresversion. Insbesondere die Offline-Modi bieten nur wenig nennenswerte Innovationen. Die Serie stagniert dabei auf hohem Niveau.

Die Grafik:

NBA 2K20 überzeugt mit originalgetreuen Spielergesichtern und realistischen Animationen auf dem Spielfeld. Darüber hinaus bietet der neueste Serienteil echtes 3D-Publikum mit asynchronen Animationen. Die Liebe zum Detail seitens der Entwickler von Visual Concepts geht dabei soweit, als das in Rede stehende 3D-Publikum in der Crunch-Time kollektiv aufsteht, um ihr Heimteam zu unterstützen. Schließlich bietet NBA 2K20 realistische Reflexionen auf dem Parkettboden der orignalgetreu umgesetzten NBA-Arenen. Neben all dem Lob bleibt jedoch auch festzuhalten, das abseits des Spielfeldes polygonarme Spielermodelle und teilweise hölzerne Animationen in steril wirkenden Umgebungen auf ganzer Linie enttäuschen. Die betrifft insbesondere die zahlreichen Zwischensequenzen (Vertragsverhandlungen, Pressekonferenzen etc.) in NBA 2K20. Darüber hinaus zeigt auch das Outfit der Protagonisten (Trainer, Reporter etc.) keinerlei Faltenwurf. Die Kritik betrifft zudem die wenig überzeugende Inszenierung der Vorberichterstattung sowie der "Halbzeit"-Shows. Insbesondere der "Hall of Fame"-Center Shaquille O´Neal wirkt hierbei wie ein zur Salzsäule erstarrter Buddha. Weiterhin stören in NBA 2K20 auffällige "Clipping"-Fehler. Störend ist insbesondere der Umstand, das das Smartphone von in der Umkleidekabine sitzenden Spielern im Raum zu schweben scheint. Will man die Grafikqualität von NBA 2K20 zusammenfassend beurteilen, so bietet sich das Schlagwort auf dem Spielfeld "Hui", abseits des Spielfelds "Pfui" an.

Der Sound:

2K Sports verzichtet in NBA 2K20 erneut auf eine deutsche Synchronisation. In diesem Zusammenhang ist die entsprechende Design-Entscheidung der Entwickler von Visual Concepts jedoch nachvollziehbar. So überzeugt NBA 2K20 mit den Originalstimmen von Reportern, Moderatoren, Trainern, und Spielern. Mehr Authentizität ist in akustischer Hinsicht nicht möglich. Zudem sorgt auch das vollständig animierte Publikum in den virtuellen Arenen in NBA 2K20 für eine ansprechende Soundkulisse. NBA 2K20 bietet wie auch die frühreren Serienteile einen passenden und traditionell "Rap"-lastigen Soundtrack. Unter der Rubrik "2K Beats" finden sich folglich Künstler wie KRS One, Run the Jewels, Drake, Jay Prince, 24K Goldn und Dayne Carter. Abseits der ausgetretenen "Hip Hop"-Pfade bietet der neueste Serienteil aber auch Künstler wie Billie Eilish, Post Malone, Ariana Grande, Motley Crue, Halsey und Idris Elba. Sogar Katy Perry hat in diesem Jahr den Weg in das Spiel gefunden. Der wohl bekannteste Titel im diesjährigen Line-Up dürfte allerdings "Giant" von Calvin Harris und Rag´n´Bone Man sein.

Die Steuerung:

NBA 2K20 ist im Kern eine hervorragende Basketball-Simulation. Auch der neueste Serienteil bietet dabei wieder taktische Tiefe dank originalgetreuer Spielzüge. Zudem überzeugt NBA 2K20 mit einer punktgenauen Steuerung. Diese gibt dem Spieler die volle Kontrolle über die virtuellen Athleten. Das 2KU-Tutorial vermittelt dem Spieler dabei gekonnt die Grundlagen der Steuerung in einigen hilfreichen Nachhilfestunden. Dabei ermöglichen ein realistisches Ballgefühl und eine überzeugende taktische Tiefe einen Spielverlauf auf höchstem Niveau. Kaum ein anderes Sportspiel bewegt sich auf demselben Niveau. Dies gilt insbesondere auch für die diesbezügliche Fussballreferenz eFootball PES 2020. Aufgrund der fünf implementierten Schwierigkeitsgrade gestaltet sich NBA 2K20 zudem sehr einsteigerfreundlich (Schwierigkeitsstufe: "Rookie"). Dabei überzeugt die KI von NBA 2K20 auf allen Schwierigkeitsgraden. Die virtuellen Basketballer werden durch 19 unterschiedliche Spielerwerte abgebildet. Aufgeteilt sind die in Rede stehenden Spielerwerte in die Kategorien "Finish" (5), "Wurf" (4), "Spielaufbau" (3) und "Defense/Rebounds" (7). Zudem ist die Athletik der Spieler (Schnelligkeit, Stärke, Vertikal und Ausdauer) wichtig. Natürlich spielen zudem Gewicht und Körpergröße ihres virtuellen Alter Egos eine wichtige Rolle. Zusätzlich bietet NBA 2K20 auch ein durchdachtes System an "Plaketten". Die entsprechenden Upgrades gliedern sich dabei in dieselben Kategorien wie die Spielerwerte. Durch Spiel- und Trainingsleistungen füllen sich die entsprechenden Balken. Die einzelnen Plaketten werden im entsprechenden Menü ausgerüstet und umfassen z. B.: "Konstanter Finisher", "Dauerwerfer", "Dribbling-Crack" und "Rebound-Jäger". Ein positives Detail am Rande soll nicht unerwähnt bleiben. So bleibt festzuhalten, das in der virtuellen Spielerkarriere "Meine Karriere" die Verbesserungen ihres virtuellen Athleten nur noch bis Stufe 95 mit "VC" bezahlbar sind. Das heißt im Umkehrschluss, das der Spieler die vier letzten Level-Ups zum erstrebten 99er-Rating selbst freispielen muss. Allen nervigen "Pay-2-Win"-Elementen zum Trotz verdient diese Designentscheidung seitens der Entwickler von Virtual Concepts ungeteiltes Lob. Außerdem ist in NBA 2K20 ein umfangreiches Statistikmenü verfügbar. Die statistischen Daten gliedern sich in die Rubriken "Letztes Spiel", "Saison", "Karriere" und "Rewards". Jede Rubrik umfasst dabei zudem die Punkte "Rebounds", "Assists", "Steals" und "Blocks". Die vorgetragenen Fakten betreffen den Modus "Meine Karriere". Im Modus "Meine Liga" ist insbesondere das ausgefeilte Transfer-Feature erwähnenswert. Das in Rede stehende Feature gliedert sich in die Elemente "Free Agents", "Spielersuche", "Trade-Suche" und "Trade vorschlagen". Mit der letzteren Option lassen sich auch komplexe Transfers mit bis zu drei beteiligten Vereinen realisieren. Neben Spielern können auch zukünftige "Draft-Picks" getradet werden. Dabei handelt die KI realitätsnah und lässt sich insbesondere nicht "über den Tisch ziehen". Darüber hinaus können in dem in Rede stehenden  Menüpunkt (Management) auch Vertragsverlängerungen vorgenommen werden. Insbesondere die Key-Player ihres Franchises sollten sie langfristig an den Verein binden. Unter den Menüpunkten "Coaching" und "Training" finden sich zahllose Möglichkeiten. Von der Bearbeitung des "Playbooks" über das optionale "Spieler-Mentoring" bis hin zum Team- und Spielertraining sowie der Spielerentwicklung finden sich hier wichtige Stellschrauben. Im Modus "Meine Liga" werden die Spieler in jeweils 10 Kategorien (Punkte in der Zone, Mitteldistanz-Scoring, 3-Punkte-Treffer, Zonenverteidigung, Perimeter-Defense, Spielaufbau, Rebounding, Athletik, IQ und Potenzial) bewertet. Die Bewertung erfolgt dabei von "A+" bis "F-". Nach dem Spiel hat der Spieler Zugriff auf umfangreiche Statistiken zu der zurückliegenden Partie. NBA 2K20 blendet hierbei  zudem die Highlights des jeweils ausgewählten virtuellen Athleten ein. Leider gibt es in diesem Zusammenhang auch einige Kritikpunkte. So nervt die KI mit übertriebenem Zeitspiel und das "Hochleveln" des virtuellen Profis dauert zulange. Zudem gestaltet sich die Wurfsteuerung gegenüber der Vorjahresversion deutlich anspruchsvoller. Dabei hat die Bedeutung der entsprechenden Eigenschaften (Wurf aus Nah- und Mitteldistanz, Dreier) ihres virtuellen Athleten spürbar zugenommen. Nicht unerwähnt bleiben soll zudem ein traditioneller Schwachpinkt der erfolgreichen NBA 2K-Reihe. So steuern sich die virtuellen Basketball-Profis zu träge bzw. sind nicht wendig genug. Vor allem die ständig erforderlichen Richtungswechsel der Athleten (bedingt durch die taktisch geschickten Spielzüge der KI) haben noch viel Optimierungspotential. Der vom Spieler gesteuerte Athlet ist dabei häufig der Schwachpunkt der Mannschaft. Dies analysiert die KI und greift immer wieder gegen den vom Spieler gesteuerten Protagonisten an. Insbesondere die wendigen Guards der KI-Vereine sind dabei kaum zu halten und treffen mit hoher Prozentzahl ihren Sprungwurf aus der Mitteldistanz bzw. schließen mit einem hohen Korbleger selbst über den eigenen Center hinweg erfolgreich ab.          

Die Atmosphäre:

Die Matches in NBA 2K20 wirken wie reale TV-Übertragungen. Zu Spielbeginn liefert der neueste Serienteil dabei reale TV-Bilder von der Skyline der jeweiligen Metropole des Heimteams. Zudem sind in NBA 2K20 eine Vielzahl an Originalmarken (Gatorade, Beats, Air Jordan etc.) vertreten, die in der Gesamtheit für eine überzeugende Court-Atmosphäre sorgen. Generell spielt die virtuelle Werbung in NBA 2K20 eine große Rolle. So wenden sich schon zu Karrierebeginn im Modus "Meine Karriere" interessierte Sponsoren an ihr virtuelles Alter Ego. Die entsprechenden Vertragsverhandlungen werden dabei in holprig wirkenden Zwischensequenzen ausgeführt. Neben VC-Punkten für sportliche Erfolge umfassen die in Rede stehenden Verträge zudem auch attraktive "Incentives" sowie satte Rabatte in den Online-Shops der entsprechenden Werbepartner. Natürlich sind in NBA 2K20 alle aktuellen NBA-Teams mit Original-Kadern vertreten. Darüber hinaus sind auch historische Mannschaften ("All Time Lakers", "All Time Celtics") spielbar. Zudem sind alle zwölf Frauenteams der WNBA in NBA 2K20 vertreten und spielbar. Jede Partie wird spannend inszeniert. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang die "Halbzeit"-Show sowie diverse Cheerleader-Einlagen und unzählige Interviews insbesondere auch vom Spielfeldrand. Der Kommentar in der "Halbzeit"-Show ist inhaltlich zutreffend und fasst die ersten beiden Spielviertel durchaus passend zusammen. Insoweit orientiert sich NBA 2K20 an realen TV-Übertragungen der echten NBA. Der bodenständige Story-Modus des neuesten Serienteils erzählt die Geschichte rund um einen College-Absolventen, der in der NBA Fuß fassen will. Ein Detail am Rande ist der Umstand, dass NBA 2K20 neben dem umfangreichen Spieler-Editor auch einen aufwändig gestalteten Schuh-Editor beinhaltet. Letzterer ermöglicht es dem Spieler, die Basketball-Schuhe seiner Träume zu erstellen. Zudem hat der Spieler im bis zu 80 Saisons umfassenden "Meine Liga"-Modus die Möglichkeit, das Vereinsgelände auszubauen und sogar mit dem Franchise in eine andere Metropole umzuziehen. So weit, so gut. Leider ist an dieser Stelle festzuhalten, das das Ausmaß an Werbung in NBA 2K20 schlichtweg überhand nimmt. Insbesondere der "Mein Team"-Modus ist ein reines Glücksspiel. Zudem sind im neuesten Serienteil die Mikrotransaktionen allgegenwärtig. Die Mikrotransaktionen erstrecken sich dabei auf mehrere Modi. Im Sammelkartenmodus "Mein Team" kauft der Spieler via "VC" neue Kartenpakete. Dabei läuft der Spieler immer Gefahr, unnütze Spielerkarten oder lediglich neue Schuhe oder Triktos zu ziehen. Gerade letzteres ist bei Echtgeldeinsatz sehr deprimierend. In NBA 2K20 sind sowohl die Ingame-Währung ("VC") als auch "Pay-2-Win" überall vertreten. Fatale Auswirkungen hat "Pay-2-Win" insbesondere auf die Solo-Spielmodi "Mein Team" und "Meine Karriere". So muss der Spieler tagelange Spielzeiten investieren, um auf ein ähnliches Niveau zu kommen wie zahlende Spieler. So lassen sich im Modus "Meine Karriere" die Attribute ihres virtuellen Alter Egos mit "VC" verbessern. Besonders negativ ins Gewicht fällt die "VC"-Problematik jedoch im ansonsten gelungenen "Mein Team"-Modus. In diesem lassen sich durch Herausforderungen oder Siege eine Vielzahl von Casino-Minispielen freischalten. Dabei kennt NBA 2K20 auch Glücksräder und Einarmige Banditen. Im Ergebnis wirkt der "Mein Team"-Modus auch optisch wie das Innere eines Luxushotels in der Spielerstadt Las Vegas. Virtuelle Währungen und Glücksspiel passen nach hier vertretener Meinung nicht in eine ernsthafte Basketball-Simulation. Ebenfalls fragwürdig ist der von den Entwicklern intendierte Humor in der "Halbzeit-Show" mit Shaquille O´Neal und Kenny Harlin.        

Der Multiplayer-Modus:

Die unterschiedlichen Multiplayer-Modi von NBA 2K20 sind über den (glücksspiellastigen) "Mein Team"-Modus verfügbar. Unter dem Menüpunkt "Mehrspieler" stehen insgesamt vier Multiplayer-Modi zur Auswahl. Im Mittelpunkt steht dabei der Modus "Mein Team Unlimited". Dieser bietet spannende und herausfordernde "5-gegen-5"-Duelle mit den jeweils besten virtuellen Athleten des Spielers. Der in Rede stehende Multiplayer-Modus bietet die Möglichkeit zur Qualifikation für das mit 250.000 Dollar dotierte "Mein Team Unlimited"-Turnier. Ein weiterer Mehrspieler-Modus ist "Triple Threat"-Online. Hier treten zwei Spieler zu "3-gegen-3"-Duellen gegeneinander an. Des weiteren bietet NBA 2K20 auch die sog. "Multiplayer-Herausforderungen". Hierbei handelt es sich um wöchentlich aktualisierte "Head-to-Head"-Herausforderungen. Darüber hinaus hat der Spieler natürlich auch die Möglichkeit, sog. "Nicht-Ranglisten"-Spiele gegen seine Freunde zu initiieren.

Fazit und Gesamtwertung:

NBA 2K20 ist im Kern eine hervorragende Sportsimulation, die sich insoweit auch vor FIFA 20 und eFootball PES 2020 nicht verstecken muss. Nur hier hat der Basketball-Fan die Möglichkeit, alle aktuellen NBA-Stars (LeBron James, James Harden, Steve Curry etc.) sowie ausgewählte NBA-Legenden wie Michael Jordan oder Shaquille O´Neal zu spielen. Die Betonung liegt hierbei auf "Simulation". NBA 2K20 fordert dem Spieler etliches an Skills ab. Einfache und eindimensionale Taktiken führen nicht zum Sieg gegen die überzeugend agierende KI. Dies gilt insbesondere ab dem "Profi"-Modus. Nur durch taktisches Geschick und körperliches Durchsetzungsvermögen lassen sich Spiele verlässlich gewinnen. Leider werden alle Pluspunkte durch einen großen Makel überschattet. Dieser Makel sind die allgegenwärtigen "Mikrotransaktionen". In den Modi "Mein Team" und "Meine Karriere" kann sich der Spieler durch Echtgeldeinsatz letztlich unfaire Vorteile erkaufen. Wer zum Kaufpreis des Spiels nicht noch weitere Euros investieren möchte, muss Hunderte von Spielstunden in Kauf nehmen, um letztlich auf ein ähnliches Niveau zu gelangen wie zahlende Spieler via "Pay-2-Win". Auf der anderen Seite der Medaille ist damit festzuhalten, das das angesprochene "Pay-2-Win"-System mitsamt der Virtual Currency demotivierend wirkt. Zudem wirken die Casino-Spiele deplatziert und sollten in dieser Form nicht in einer Sportsimulation enthalten sein.

Spielspaßwertung: 80 %

Releasedatum: 06.09.2019

Technische Daten:

• Publisher: 2K Sports
• Entwickler: Visual Concepts
• Videomodi: 720p, 1080i, 1080p
• Festplatte: 60 GB
• USK: keine Altersbeschränkung